Kalium

 

Kalium ist wichtig:

 

- Für die Entstehung des ‚Aktionspotentials’*.

- Für die Erregungsübertragung im Nervensystem und am Herzen.

- Für Muskelkontraktionen.

- Für die Aufrechterhaltung des ‚osmotischen Drucks’* in der Zelle.

- Für den Eiweißaufbau und die Kohlenhydratverwertung.

 

Wichtig:

 

Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) enthalten besonders viel Kalium!

 

* Aktionspotential = vorübergehende Änderung des ‚Membranpotentials’ einer Zelle; während eines ‚Aktionspotentials’ kehren sich die Ladungsverhältnisse (= elektrische Spannung) an der Zellmembran um:

  • Während des ‚Ruhepotentials’, d. h., die Nervenzelle ist nicht erregt, ist die Innenseite negativ, die Außenseite positiv.
  • Während des ‚Aktionspotentials’ ist es umgekehrt: Innenseite positiv, Außenseite negativ.

Die (Zell-) Membran ist die äußere Begrenzung einer Zelle; sie ist selektiv durchlässig und ermöglicht den Kontakt zu anderen Zellen (Stoffaustausch, Reizbeantwortung).

 

* Der ‚osmotische Druck’ entsteht durch die ‚Osmose’. Als Osmose bezeichnet man den Stoffaustausch zwischen flüssigen Körpern; dieser erfolgt durch eine halbdurchlässige Membran, d. h., sie ist durchlässig für Lösungsmittel, aber nicht für den gelösten Stoff selbst.

 

Das Lösungsmittel im menschlichen Organismus ist WASSER.

 

 

 

Kalium

Vorkommen

 

 

Wichtig für …

 

Mangelerscheinungen

 

Obst

Gemüse

Kakao

Schokolade

Fruchtsäfte

Fleisch

Fisch

 

 

Wichtigstes Mineral IN der Zelle (intrazellulär*).

Wichtig für viele Enzyme.

 

V. a. wichtig für eine normale Funktion von Herz und Muskeln.

 

Apathie, Erschöpfung.

Muskelkrämpfe,

Muskelschwäche (auch der ‚glatten’  Muskulatur des Darms).

Bluthochdruck.

Herz-Rhythmus-Störungen.

 

 

 

 

* Kalium findet sich in sehr hoher Konzentration in den Zellen; im Blut ist die Konzentration dagegen eher niedrig. Der intrazelluläre Gehalt ist ca. 30fach höher als außerhalb der Zellen.

 

Anmerkung: Bei Natrium ist es genau umgekehrt: Hier findet sich die Hauptmenge außerhalb der Zellen in den Körperflüssigkeiten.

 

Wichtig:

 

Ein Zuviel oder ein Zuwenig an Kalium im Blut kann lebensbedrohlich sein!

 

Zuviel = HYPERKALIÄMIE; wichtige Symptome:

 

Durch die verminderte zelluläre Erregbarkeit (u. a. durch Erhöhung des Ruhepotentials) kommt es zu

 

- Unlust, Schwäche, Verwirrtheit

- Missempfindungen (= Parästhesien, z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Brennen)

- Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen

- Metallischem Geschmack im Mund

- Absinken der Herzfrequenz (= Bradykardie), Herzrhythmusstörungen

- Evtl. Herzstillstand (Herz-Kreislauf-Stillstand)

 

Zuwenig = HYPOKALIÄMIE; wichtige Symptome:

 

Durch die erhöhte zelluläre Erregbarkeit kommt es zu

 

- Apathie, Adynamie (= Schwäche, Kraftlosigkeit)

- Parese (= unvollständige Lähmung) und Hypotonie der Muskulatur (= herabgesetzte Muskelspannung)

- Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma

- Appetitlosigkeit, Verstopfung (= Obstipation)

- Ödemen

- Erhöhter Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen

 

Wichtig:

  • Bei einer Niereninsuffizienz ist Kalium erhöht*.
  • Bei Erbrechen (auch bei ‚Anorexia nervosa’!), Durchfall und übermäßigem Schwitzen ist Kalium erniedrigt; hier kommt es auch gleichzeitig zu Natriumverlusten.

Auch eine länger dauernde Einnahme von Abführmitteln oder Diuretika führt zu einem Mangel an Kalium.

 

* Ein evtl. bestehender Kaliumüberschuss wird normalerweise – von einer gesunden Niere - mit dem Urin ausgeschieden. Bei einem Mangel an Kalium kann die Niere nicht - zum Auslgeich - verstärkt Kalium zurückhalten; sie scheidet auch in diesem Fall sehr viel Kalium aus.

 

-> Siehe auch Dopamin & Co., Essen & Co., Hormone & Co.: Hormonrezeptoren,

Nervensystem: Leitungswege

 

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch 'Pschyrembel', 'Naturheilpraxis heute' und 'Handbuch der Orthomolekularen Medizin'

 

 

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