Blogbuch-Splitter …

 

Histamin, Histaminintoleranz, Histamin und Schizophrenie, Histamin und GABA …

 

Beim Hören des Podcasts …

 

Kulturtermin – rbbKultur

Histaminintoleranz – diffuse Beschwerden durchs Essen | Reportage; 25 Min.

https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/kulturtermin/archiv/20200810_1904.html

 

… hat mich das Stichwort ‚Fließschnupfen‘ aufhorchen lassen, weil dies ein Problem ist, das ich schon sehr lange Zeit habe (und als sehr unangenehm empfinde, grundsätzlich, und auch, weil ich ständig ein Taschentuch benötige), zusammen mit einer auch öfters leicht ‚verstopften‘ Nase. – Ob bei mir eine Unverträglichkeit* vorliegt, habe ich mich bisher nie gefragt, aber die ganze Thematik ist vermutlich sowieso weitaus komplexer. -

(* Wobei, eine Frage dazu: Ist eine Unverträglichkeit denn tatsächlich auch immer eine ‚Unverträglichkeit‘? Oder fehlt es vielleicht auch ‚nur‘ an einer nötigen Substanz (Enzym, Cofaktor), die zum Abbau oder weiteren ‚Umbau‘ nötig wäre?)

Hier (und in den ‚Blogbuchsplittern-2021-Histaminrezeptoren‘) ist nun jedenfalls alles aufgelistet, was ich beim ‚Stöbern‘ - wie immer vorrangig bei Wikipedia und im Pschyrembel [2007] – zu ‚Histamin‘ gefunden habe, und wovon ich hoffe, dass - auch hier wieder - deutlich wird,

·        welches ‚Wunderwerk‘ der menschliche Körper - mit all seinen Organen und Organsystemen und deren fein aufeinander abgestimmten Prozessen – ist,

·        wie unerlässlich es ist, dass mit der Nahrung alle lebensnotwendigen Stoffe zugeführt werden,

·        dass Psychiatrie (und Pharmaindustrie) ganz, ganz dringend ihre ‚Prämissen‘ prüfen sollten.

.

ÜBERSICHT

Histidin und Histamin:

Histamin entsteht aus Histidin

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Histidine: “Initially thought essential only for infants, it has now been shown in longer-term studies to be essential for adults also.”

[Histidin wurde ursprünglich nur für Kinder als essenziell* angesehen, aber inzwischen haben Langzeitstudien gezeigt, dass es auch für Erwachsene essenziell ist.]

* Essenziell ist die Bezeichnung für lebenswichtige Bestandteile der Nahrung, die dem Organismus zugeführt werden müssen, da er sie nicht synthetisieren kann.

--

Histidin -> Histamin:

Decarboxylierung und Desaminierung

Carnosin, Carnosinämie

Histidinämie, Histidase, Histidasemangel

Actinobacteria, Neurospora crassa, Ergothioneine

--

Histidin-Decarboxylase (HDC) ist das einzige bekannte Enzym, das Histamin erzeugt. Cofaktor: Pyridoxalphosphat (PALP; [Vitamin B6]).

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Abbau von Histamin

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Vorkommen und wichtige Aufgaben von Histidin und Histamin

Histamin-Rezeptoren und ihre ‚Aufgaben‘ 

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Leseliste – wichtige Aussagen daraus,

ZUSAMMENHÄNGE – zum Nachdenken:

·        Histamine and schizophrenia

·        The role of the central histaminergic system on schizophrenia

·        Histamine H 3 receptors and its antagonism as a novel mechanism for antipsychotic effect: a current preclinical & clinical perspective

·        Histamine and prostaglandins in schizophrenia: revisited

·        Histamine pharmacology and new CNS drug targets

·        The roles of histamine and its receptor ligands in central nervous system disorders: An update

·        The role of histaminergic H1 and H3 receptors in food intake: a mechanism for atypical antipsychotic-induced weight gain?

·        Antipsychotics and the microbiota

·        Antipsychotic medications and stroke in schizophrenia: A case-crossover study

·        The histaminergic network in the brain: basic organization and role in disease

·        Histamine in the nervous system

--

ANHANG:

Aussagen aus diesen Texten, ‚sortiert‘ und bezogen auf den jeweiligen Rezeptor und seine Aufgaben

Siehe dazu auch:

Blogbuchsplitter-2021-Histaminrezeptoren (und Histamin, Dopamin und Antipsychotika/Neuroleptika)

--

Infos zu Histidin und Histamin bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Histidin  

https://en.wikipedia.org/wiki/Histidine

https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin

https://en.wikipedia.org/wiki/Histamine

Infos zu Histamin und wichtige ZUSAMMENHÄNGE:  

[Quellen, wenn nicht anders angegeben: Pschyrembel (2007) und Wikipedia]

 

Histamin ‚entsteht‘ aus Histidin:

.

Decarboxlierung von Histidin ergibt Histamin.

L-Histidin ist ein Vorläufer in der Biosynthese von Histamin und Carnosin und kann

- entweder zum biogenen Amin Histamin decarboxyliert

- oder vollständig zu L-Glutamat abgebaut werden.

 

WICHTIG:

Coenzym bei Decarboxylierung von Aminosäuren ist Pyridoxalphosphat (PALP; -> Vitamin B6).

Zwei ‚Abbauwege‘ von Histidin:

1. -> Histamin

2. -> L-Glutamat

1. Decarboxylierung von Histidin, mit Coenzym PALP:

Ergibt das biogene Amin Histamin.

2. Desaminierung (engl. Deamination) durch das Enzym Histidase, ergibt Urocansäure,

- der weitere Abbau nach Hydratation (durch Urocanase) ergibt Imidazol-4-on-5-Propionsäure,

- wird umgesetzt zu Formiminoglutamat (katalysiert durch Imidazolon-propionase),

- unter Einwirkung des (bifunktionalen) Enzyms Formiminotransferase-Cyclodesaminase entsteht L-Glutamat.

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histidin]

Zur Erinnerung – lt. Pschyrembel …

·        Decarboxylierung = Kohlendioxidabspaltung aus einer Carbonsäure; Coenzyme sind v.a. Thiamindiphosphat (-> Vitamin B1) bei Alphaketosäuren und Pyridoxalphosphat (-> Vitamin B6) bei Aminosäuren.

·        Desaminierung = Abspaltung von NH3 (= Ammoniak) aus Aminen durch Elimination, Oxidation oder Hydrolyse; physiologisch wichtig ist v.a. die oxidative Desaminierung der biogenen Amine und der Aminosäuren zu Alphaketosäuren sowie die von Medikamenten (z. B. Amphetamin, Histamin), die v.a. in Leber und Niere stattfindet.  

Und aus der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Histidine

“The formimino group is transferred to tetrahydrofolate*, and the remaining five carbons form glutamate. Overall, these reactions result in the formation of glutamate and ammonia. Glutamate can then be deaminated* by glutamate dehydrogenase or transaminated* to form α-ketoglutarate.”

[… Formimino-Gruppe -> Tetrahydrofolsäure -> Glutamat -> α-Ketoglutarat]

Zur Erinnerung …

* Tetrahydrofolsäure (FH4) = biologisch aktive Form der Folsäure, Coenzym bei der Übertragung von C1-Gruppen (Methyl, Formyl, Formiat) und der Nukleinsäuresynthese (Purin, Thymin).

Folsäure wird v. a. mit der Nahrung aufgenommen und gehört allgemein zu den kritischen Nährstoffen fast aller Bevölkerungsgruppen.“ [Pschyrembel]

* Deamination -> s. https://en.wikipedia.org/wiki/Deamination

* Transamination -> https://en.wikipedia.org/wiki/Transamination

[Transaminierung = reversible, von Transaminasen katalysierte Übertragung der Aminogruppe einer Aminosäure auf eine Alphaketosäure.]

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken –

Aminosäuresequenzen (Histamin, Histidin, Glutamat, Decarboxylierung, Desaminierung, Transaminierung), Glutamin und Glutamat

Essen & Co. – Citratzyklus (und α-Ketoglutarat), Ketonkörper

Glossar – ATP

Zum Nachdenken - Hyperammonämie

 

Und:

.

Histidine …

Histidin ...

The histidine amino acid is a precursor for histamine, an amine produced in the body necessary for inflammation.

Infos bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Histidine

Die Aminosäure Histidin ist Präkursor für Histamin, einer Aminosäure, die im Körper hergestellt und erforderlich ist bei Entzündungen.

[ -> Entzündungen -> Histamin ]

The enzyme histidine ammonia-lyase converts histidine into ammonia and urocanic acid. A deficiency in this enzyme is present in the rare metabolic disorder histidinemia, producing urocanic aciduria as a key diagnostic finding.

Infos bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Histidine_ammonia-lyase

Das Enzym Histidin-Ammoniak-Lyase wandelt Histidin in Ammoniak und Urocansäure. Ein Mangel an diesem Enzym führt zur seltenen Stoffwechselerkrankung Histidinämie*, mit der Produktion von Urocansäure als Diagnose-Kriterium.

 

Histidine can be converted to 3-methylhistidine, which serves as a biomarker for skeletal muscle damage, by certain methyltransferase enzymes.

Infos bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/3-Methylhistidine

But: “Urinary 3-methylhistidine concentrations are also elevated from consumption of soy-based products and meat, particularly chicken.”

Histidin kann zu 3-Methylhistidin umgewandelt werden und als Biomarker für Skelett-Muskel-Schädigungen dienen.

 

[Zu erhöhten Konzentrationen im Urin kann es auch kommen durch den Verzehr von Soja-Produkten und von Fleisch, speziell Hähnchen.]

Histidine is also a precursor for carnosine biosynthesis, which is a dipeptide found in skeletal muscle.

Infos bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Carnosine

 

Histidin ist auch ein Präkursor für die Carnosin*-Biosynthese, einem Depeptid in Skelett-Muskeln.  

Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/L-Carnosin

„Eine klinische Studie hat gezeigt, dass Carnosin für Menschen, die unter Autismus leiden, ein effektives Nahrungsergänzungsmittel sein kann.“

[-> Entzündungen -> Histamin -> Carnosin]

In Actinobacteria and filamentous fungi, such as Neurospora crassa*, histidine can be converted into the antioxidant ergothioneine.

Infos bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Actinobacteria

https://en.wikipedia.org/wiki/Actinomyces

 

In Aktinobakterien und filamentären Pilzen, wie z. B. Neurospora crassa*, kann Histidin umgewandelt werden in das Antioxidans Ergothionein*.

Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Actinobacteria

https://de.wikipedia.org/wiki/Actinomyces

 

Erläuterungen zu den *-Begriffen:

* Histidinämie = Akkumulation von Histidin im Blut und in Geweben (infolge Histidasemangels) und gesteigerte Ausscheidung von Histidin und atypischen Metaboliten im Harn. Formen:

1. Blande Form ohne klinische Symptome.

2. Entwicklung einer mäßigen Demenz mit gestörter Sprachentwicklung, Krampfanfälle, häufig fahlblondes Haar.

Histidase = Histidin-Ammoniak-Lyase: katalysiert beim Abbau von Histidin die Desaminierung zu Orocanat.

--

* Carnosin findet sich nicht als Stichwort im Pschyrembel 2007, aber das Stichwort „Carnosinämie (= „erhöhte Konzentration von Carnosin [Betaalanylhistidin] im Blut bei erblichem Carnosinasemangel); Symptome: geistige Retardierung, Myoklonien; vgl. Histidinämie.“)   

Carnosinämie – Infos bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Carnosinemia [Diagnosis; Types] !

Carnosinase – Infos bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/X-His_dipeptidase

--

* Neurospora crassa – Infos bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Neurospora_crassa

Schimmelpilz, an dem früher zahlreiche Untersuchungen über die genetische Steuerung biochemischer Reaktionsketten durchgeführt wurden. [Pschyrembel 1994]

* Ergothioneine – Infos bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Ergothioneine

--

Und siehe dazu auch:

Fragen, Fragen, Fragen - Katalase

Glossar – Antioxidanzien, Puffersysteme, Redoxsystem 

--

Und zu Carnosin - Einzelnachweis Nr. 8 bei Wikipedia:

[2002] Double-blind, placebo-controlled study of L-carnosine supplementation in children with autistic spectrum disorders

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12585724/

Although the mechanism of action of L-carnosine is not well understood, it may enhance neurologic function, perhaps in the enterorhinal or temporal cortex.“

--

Zu Autismus und Entzündungen siehe auch:

Tagebuchnotizen-06-2020

Eintrag 15.06.2020 – 2. - Neuroinflammation:

Postmortem Studies of Neuroinflammation in Autism Spectrum Disorder: A Systematic Review

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32529489/

Eintrag 30.06.2020:  

Bridging the Gap Between Physical Health and Autism Spectrum Disorder

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32636630/

--

Zurück zum Text …

Und (aus https://en.wikipedia.org/wiki/Histidine_decarboxylase):

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Histamine cannot be generated by any other known enzyme. Cofaktor: Pyridoxalphosphat.

Histidin-Decarboxylase (HDC) ist das einzige bekannte Enzym, das Histamin erzeugt.

Cofaktor:

Pyridoxalphosphat (PALP; [Vitamin B6]).

After the decarboxylation takes place, the PLP intermediate is protonated by tyrosine334 from the second subunit. The protonation is mediated by a water molecule … Finally, PLP reforms its original Schiff base at lysine305, and histamine is released.

Nach Decarboxylierung von Histidin …

Tyrosin, …

Wassermolekül, …

Lysin, …

-> Histamin

In humans, HDC is primarily expressed in mast cells and basophil granulocytes. … these cells contain the body’s highest concentrations of histamine granules.

Non-mast cell histamine is also found in the brain, where it is used as a neurotransmitter.

 

Bei Menschen wird HDC vorrangig ausgeschüttet in Mastzellen* und in basophilen Granulozyten*. … diese Zellen enthalten die höchste Konzentration an Histamin-Granula.

Histamin aus Nicht-Mastzellen findet sich auch im Gehirn und fungiert dort als Neurotransmitter.

 

* Granulozyten gehören zu den Leukozyten (= weiße Blutkörperchen). – Siehe dazu auch: Glossar – Leukozyten

* Mastzellen – man unterscheidet (lt. Psychrembel):

.

1. Blutmastzellen

„Polymorphkernige basophile Granulozyten, deren wasserlösliche basophile Granula Heparin*, Histamin und ECF-A* enthalten“; vermehrt bei chronisch myeloischer Leukämie, Polycythaemia vera.“

2. Gewebemastzellen

Vorkommen v. a. in der Adventitia* kleinerer Blutgefäße, im lockeren Bindegewebe und in der Wandung seröser Höhlen sowie bei chronisch lymphatischer Leukämie und Makroglobulinämie im Knochenmark besonders häufig vorkommend.

·        Sie enthalten im Zytoplasma* reichlich Granula*, die den Zellkern verdecken können, bei der Antigen-Antikörper-Reaktion* ausgestoßen werden und Histamin, Serotonin u. a. Mediatoren freisetzen.

 

* Heparin = gerinnungshemmende Substanz; Polymer aus D-Glukuronsäure und D-Glukosamin; enthält mehrere Moleküle Schwefelsäure; Vorkommen in Granula basophiler Granulozyten (Mastzellen) v.a. in Lunge, Darm, Thymus und Milz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heparin / https://en.wikipedia.org/wiki/Heparin

* ECF-A = eosinophilic chemotactic factor of anaphylaxis.

https://en.wikipedia.org/wiki/Eosinophilia

[-> Chronic eosinophilic leukemia (NOS)]

* Adventitia = 1. Lockere Bindegewebehülle, die Organe (z. B. Speiseröhre, Luftröhre, Harnleiter) verschiebbar mit der Umgebung verbindet und ihnen Blutgefäße und Nerven zuführt; auch als 2. Tunica externa bezeichnete äußerste, aus Bindegewebe aufgebaute Schicht der Blutgefäßwandung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tunica_adventitia  / https://en.wikipedia.org/wiki/Adventitia

* Zytoplasma = Zellplasma = von einer Zellmembran umschlossenes Plasma der Zelle; enthält in Wasser gelöste Proteine, Lipide, Kohlenhydrate, Mineralsalze und Spurenelemente sowie eine Vielzahl kleinerer (Granula, Vesikel) und größerer (Zellorganellen) Einschlüsse. –

Siehe dazu auch: Glossar - Zellorganellen und bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cytoplasma / https://en.wikipedia.org/wiki/Cytoplasm

* Antigen-Antikörper-Reaktion – Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Antigen-Antik%C3%B6rper-Reaktion /

https://en.wikipedia.org/wiki/Immune_complex

* Granula – Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Granula / https://en.wikipedia.org/wiki/Granule_(cell_biology)

 

 

Abbau von Histamin

Zwei verschiedene Wege:

.

1. Im ZNS

(Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark)

- Inaktivierung zum Nτ-Methylhistamin durch das Enzym Histamin-N-Methyltransferase;

- Nτ-Methylhistamin wird nachfolgend oxidativ über Monoamino-oxidasen, Diaminoxidasen und Aldehydoxidasen zur Nτ-Methylimidazolylessigsäure abgebaut.

Zur Erinnerung …

[Transferasen = zweite Hauptklasse der Enzyme; katalysieren die Übertragung von Gruppen (z.B. Methyl-, Phosphat-, Aminogruppen).

Oxidasen = Oxidoreduktasen; nutzen als Elektronenakzeptor molekularen Sauerstoff.]

1. In der Peripherie (Peripheres Nervensystem = Hirn- und Spinalnerven, Ganglien)

- Abbau vorwiegend über Diaminoxidasen und Aldehydoxidasen zur Imidazolylessigsäure;  

- diese wird nach Ribosylierung über die Nieren ausgeschieden.

[Ribosylierung ? -> Ribose (= ein Monosaccharid, gehört zu den Pentosen) ist u.a. Bestandteil von einigen Coenzymen und auch Bestandteil von RNA, Cobalamin (Vitamin B12) und vielen Glykosiden. – Pschyrembel]

 

Zum Nachdenken …

„Inaktivierung zum Nτ-Methylhistamin durch das Enzym Histamin-N-Methyltransferase*; Nτ-Methylhistamin wird nachfolgend oxidativ über Monoaminooxidasen, Diaminoxidasen und Aldehydoxidasen zur Nτ-Methylimidazolylessigsäure abgebaut.“

(* = N-tele-methylhistamin)

Dazu bitte lesen - Einzelnachweis Nr. 38 (siehe auch Leseliste):

The role of the central histaminergic system on schizophrenia [2004]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15334189/

·        “We have recently found evidence of the role of brain histamine in schizophrenia in basic and clinical studies. … the levels of N-tele-methylhistamine, a major brain histamine metabolite, were elevated in the cerebrospinal fluid of schizophrenics.”

[Übersetzt in etwa: Erst kürzlich konnten wir in grundlegenden und klinischen Studien die Funktion von Histamin bei Schizophrenie nachweisen. … N-tele-methylhistamin ist erhöht in der Zerebro-spinalflüssigkeit von Schizophrenen.]

Und:

https://en.wikipedia.org/wiki/Histamine

·        “One study found that migraine patients with gluten sensitivity were positively correlated with having lower DAO serum levels.”

[Übersetzt in etwa: Bei Migräne-Patienten mit einer Gluten-Sensitivität finden sich niedrigere DAO-Level im Serum.]

Dazu bitte lesen – Einzelnachweis Nr. 14:

Associations between migraine, celiac disease, non-celiac gluten sensitivity and activity of diamine oxidase [2020]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32416409/

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Frühgeborene (Oliver Sacks und Migräne), Linkshändigkeit  

Blogbuchsplitter-2021-Histaminrezeptoren (und Dopaminagonisten)

Diskussionsseite – Migrälepsie (Meine Migräne)

 

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin]

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Monoaminoxidasen

https://de.wikipedia.org/wiki/Monoaminoxidasen

·        „Serotonin, Melatonin, Noradrenalin und Adrenalin werden vorwiegend durch die MAO-A abgebaut.

·        Phenethylamin und Benzylamin werden vorwiegend durch die MAO-B abgebaut.

·        Beide MAO-Typen bauen Dopamin, Tyramin und Tryptamin gleichermaßen ab. …“

Lt. Pschyrembel:

·        Monoaminoxidase ist eine „FAD*-abhängige kupferhaltige Oxidoreduktase (MAO-A, MAO-B), die einige biogene Amine desaminiert (z. B. Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Tyramin) und damit inaktiviert.“

Diaminoxidase

https://de.wikipedia.org/wiki/Diaminoxidase

·        “Beim Menschen wird es im Darm, den Nieren und in der Plazenta produziert. Ein Mangel an DAO soll zur sogenannten Histamin-Intoleranz führen.”

https://en.wikipedia.org/wiki/Diamine_oxidase

Aldehydoxidasen

https://de.wikipedia.org/wiki/Aldehydoxidase

·        „Das Enzym ist beim Menschen im Zytosol von Leberzellen lokalisiert, aber auch in Lunge, Skelettmuskeln, Bauchspeicheldrüse und Fettzellen zu finden.“

Lt. Pschyrembel:

·        Aldehydoxidase ist eine unspezifische, molybdänhaltige Oxidoreduktase; katalysiert die Oxidation von aromatischen und aliphatischen Aldehyden unter Elektronenübertragung zu entsprechenden Säuren; Cofaktoren sind FAD* und Häm*.

* FAD = Flavinadenindinukleotid (-> Vitamin B2); siehe Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Flavin-Adenin-Dinukleotid

* Häm = Bestandteil der Hämoproteine; Funktionen:

- Sauerstoffbindung (Hämoglobin, Myoglobin)

- Sauerstofftransport (Hämoglobin)

- Sauerstroffübertragung (Monooxygenasen und Peroxidasen)

- Elektronentransport (Zytochrome)

„Hämoglobin und Myoglobin enthalten immer Fe2+.“

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4me_(Stoffgruppe) [Häme]

Siehe dazu auch:

Essen & Co. – Biosynthese der Porphyrine

Spurenelemente – Eisen, Kupfer, Molybdän

Hirnnerven

Nervensystem

Glossar – A-Z – Bilirubin und der enterohepatische Kreislauf (und Häm)

Glossar – Nervenknoten (= Ganglion), Plexus (Sympathikus, Parasympathikus, enterisches Darmwandnervensytem)

Zum Nachdenken – Blutgruppen und Kohlenhydrate, KH-Malabsorption

Gedankensplitter – Neuroleptika, UAWs (und Zytochrome)

 

 

Vorkommen und wichtige Aufgaben von Histidin und Histamin

Vorkommen:

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Histidin

Histamin

V.a.

- im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff),

- in Aktin und Myosin.

Vorkommen von Aktin (Strukturprotein): In Myofibrillen (im Zytoplasma der Muskelzellen) und Mikrofilamenten des Zytoskeletts; bei Muskelkontraktionen verbindet sich Aktin mit Myosin (Muskelprotein; ca. 60 % des Gewichts der Myofibrillen; bei den Skelettmuskeln mit ATPase-Aktivität) zum Aktin-Myosin-Komplex. [Pschyrembel]

In

- Granula v.a. der Mastzellen (Blut-, Gewebemastzellen) und basophilen Leukozyten,

- Thrombozyten (Blutplättchen) und

- Keratinozyten (Zellen der Oberhaut [Epidermis]),

- Neuronen des hinteren Hypothalamus,

- im Pflanzen- und Tierreich.

[Pschyrembel]

 

Und noch einmal: Histidin-Decarboxylase (HDC) …

.

Histamine cannot be generated by any other known enzyme. Cofaktor: Pyridoxalphosphat.

Histidin-Decarboxylase (HDC) ist das einzige bekannte Enzym, das Histamin erzeugt.

Cofaktor:

Pyridoxalphosphat (PALP; [Vitamin B6]).

In humans, HDC is primarily expressed in mast cells and basophil granulocytes. … these cells contain the body’s highest concentrations of histamine granules.

Non-mast cell histamine is also found in the brain, where it is used as a neurotransmitter.

 

Bei Menschen wird HDC vorrangig ausgeschüttet in Mastzellen* und in basophilen Granulozyten*. … diese Zellen enthalten die höchste Konzentration an Histamin-Granula.

Histamin aus Nicht-Mastzellen findet sich auch im Gehirn und fungiert dort als Neurotransmitter.

 

Aufgaben:

.

L-Histidin …

Histamin …

„erfüllt eine wichtige Aufgabe als Blutpuffer im Hämoglobin (siehe auch Funktionen). …“

Und:

L-Histidin …

Ist die einzige proteinogene Aminosäure, die unter physiologischen Bedingungen sowohl Protonendonator als auch Protonenakzeptor sein kann.

Im Proteinanteil des sauerstoff-transportierenden Blutfarbstoffs Hämoglobin wie des sauerstoffspeichernden Muskelfarbstoffs Myoglobin sind das „distale“ und das „proximale“ Histidin der Peptidkette von besonderer Bedeutung für den Bindungsplatz des Eisens der prosthetischen Häm-Gruppe.

Histidin tritt auch als Ligand von Metallionenkomplexen der Elektronentransportketten auf in den Mitochondrien (oxidative Phosphorylierung) und in den Chloroplasten (Photosynthese).

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histidin]

- ist ein biochemisches Amin und wirkt als Gewebehormon und Neurotransmitter

- spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen

- ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe, beteiligt

- dient als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion (führt zur Anschwellung des Gewebes)

- ist wichtiger Regulator im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion* und der Motilität*

- ist wichtiger Regulator im Zentralnerven-system bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin]

Siehe dazu auch:

Spurenelemente – Eisen

Glossar – Fibrillen, Puffersysteme, Zellorganellen (Mitochondrien)

Siehe dazu auch:

Glossar – Blutgerinnung (Thrombozyten), Leukozyten, GABA, Hautschichten

 

* Magensäure – Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Magensaft

Bestandteile des Magensafts (lt. Pschyrembel):

Salzsäure, proteinspaltende Enzyme (z. B. Pepsin), Schleim (Muzin) und Bicarbonat, Intrinsic-Factor, gastrointestinale Hormone (z. B. Gastrin)

https://en.wikipedia.org/wiki/Gastric_acid

·        „The release of histamine is the most important positive regulation mechanism of the secretion of gastric acid in the stomach. Its release is stimulated by gastrin and acetylcholine and inhibited by somatostatin. In the duodenum, gastric acid is neutralized by bicarbonate. …”

[Übersetzt in etwa: Histamin-Ausschüttung ist der wichtigste positive Regulations-Mechanismus für die Sekretion von Magensäure in den Magen. Die Ausschüttung wird stimuliert durch Gastrin und Acetylcholin und gehemmt durch Somatostatin. Im Dünndarm wird Magensäure durch Bicarbonat neutralisiert.]

* Motilität = Bewegungsvermögen, im engeren Sinne von Organen, deren Bewegungen reflektorisch oder vegetativ reguliert werden. (Pschyrembel)

Siehe dazu auch:

Essen & Co. – Acetylcholin, Ergänzungen

Wunderwerk Mensch – Reflexe

… und mehr: Enterochromaffin

Glossar –

Plexus (und Sympathikus, Parasympathikus, enterisches Darmwandnervensystem), Puffersysteme

Zum Nachdenken – Cholin

Und bitte auch lesen: Motilitätspsychose …

https://de.wikipedia.org/wiki/Motilit%C3%A4tspsychose

·        „… es ist unter Fachleuten strittig, ob Motilitätspsychose und Katatonie voneinander abzugrenzen sind, und ob das Krankheitsbild allgemein als Ausdruck einer Psychose anzusehen ist.“

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Schlafparalyse (Aminosäuresequenzen: Histidin, Histamin etc.)  

Blogbuchsplitter-2021-Katatonie

 

Und zum Nachdenken …

„Eine Freisetzung von Histamin in den synaptischen Spalt wird durch Acetylcholin, Noradrenalin und Histamin selbst über präsynaptische Rezeptoren gehemmt.“ [Aus: Wikipedia – Histamin]

.

Acetylcholin

Essigsäureester des Cholins; wird als physiologischer Neurotransmitter an Nervenendigungen frei.

Noradrenalin

Hormonal aktives Katecholamin; bindet als Neurotransmitter noradrenerger Nerven an adrenerge Rezeptoren; wird im Nebennierenmark (NNM) und im sympathischen Nervensystem gebildet (aus Tyrosin über DOPA und Dopamin).

 

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Aminosäuresequenzen

Blogbuchsplitter-2021-Schlafentzug (und Noradrenalin)

Dopamin & Co. – Acetylcholin, Noradrenalin

Glossar – Plexus

Zum Nachdenken – Cholin

Histamin-Rezeptoren und ihre ‚Aufgaben‘ 

[Siehe dazu auch: Blogbuchsplitter-2021-Histamin-Rezeptoren]

.

H1

Modulates several functions of the central and peripheral nervous system, including

- circadian rhythm

- body temperature

- appetite

Moduliert mehrere Funktionen im zentralen und peripheren Nervensystem, einschl.

- zircadianer Rhythmus*

- Körpertemperatur

- Appetit

H2

Activation results in

- gastric acid secretion

- smooth muscle relaxation

Ihre Aktivierung führt zur

- Ausschüttung von Magensäure

- Relaxation der ‘glatten Muskulatur’*

H3

Controls histamine turnover by feedback inhibition of histamine synthesis and release

Wirkt per Feedback auf den Histamin-‘Umsatz’ und hemmt die Histamin-Bildung und Synthese

H4

Plays roles in

- mast cell chemotaxis and

- cytokine production

Ist beteiligt an

- Mastzellen-Chemotaxis*

- Zytokin*-Produktion  

 

[Bitte vergleichen mit der jeweils neuesten Fassung bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Histamine_receptor

Und mit: https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin-Rezeptoren

Und bitte auch lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Antihistaminikum

·        „Antihistaminika spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der ersten Neuroleptika.“

https://en.wikipedia.org/wiki/Antihistamine

·        “Histamine release in the brain triggers secondary release of excitatory neurotransmitters such as glutamate and acetylcholine via stimulation of H1 receptors in the cerebral cortex. Consequently, unlike the H1-antihistamines which are sedating, H3-antihistamines have stimulant and cognition-modulating effects.”

[Übersetzt in etwa: Histamin-Ausschüttung im Gehirn führt sekundär zur Ausschüttung von exzitatorischen Neurotransmittern wie z. B. Glutamat und Acetylcholin über die Stimulierung des H1-Rezeptors im zerebralen Cortex. Folglich, im Gegensatz zu den sedierenden H1-Antihistaminika, haben H3-Antihistaminika stimulierende und modulierende Effekte auf kognitive* Prozesse.]

* D. h. auf Wahrnehmung, Erkennen, Denken, Schlussfolgern, Urteilen, Erinnern usw.; Störungen kognitiver Funktionen sind z. B. Gedächtnisstörung, Denkstörung, Unfähigkeit zur Abstraktion und sog. Rigidität (Festhalten an einer Überzeugung), die z. B. bei Schizophrenie und Demenz vorkommen. (Pschyrembel)

Special populations:

·        “In 2020, the UK National Health Service wrote that ‘most people can safely take antihistamines’ but that ‘some antihistamines may not be suitable’ for young children, the pregnant or breastfeeding, for those taking other medicines, or people with conditions ‘such as heart disease, liver disease, kidney disease or epilepsy.’ …”

[Übersetzt in etwa: 2020 schrieb der UK National Health Service, dass ‚für die meisten Menschen Antihistaminika sicher sind, dass aber manche Antihistaminika nicht angebracht sind bei Kindern, Schwangeren oder Stillenden, bei Menschen, die andere Medikamente einnehmen, oder bei Menschen mit zum Beispiel Herz-, Leber-, Nierenerkrankungen oder Epilepsie.]

 

Dazu bitte beachten, WICHTIG:

Auch Antipsychotika haben ‚antihistaminere Eigenschaften‘. – Siehe dazu: Blogbuchsplitter-2021-Histamin-Rezeptoren

Auch manche Antidepressiva wirken auf den H1-Histamin-Rezeptor und auch auf Dopamin: 

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_antidepressants - Siehe dazu jeweils unter ‚Pharmacology‘ 

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Zurück zum Text …

Erläuterungen zu den *-Begriffen – lt. Pschyrembel:

* Zircadianer Rhythmus = tagesrhythmische Veränderungen (z. B. Wachheit/Aufmerksamkeit, Schlaf, endokrinologische und Nierenfunktion; Pulsfrequenz, Blutdruck, Cortisol-Ausschüttung) unter Einfluss des Hell-Dunkel-Wechsels und sozialer Faktoren; wird vermittelt durch das zirkadiane System (CTS) über nichtvisuelle Photosensoren, der sog. zentralen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus (SCN), Epiphyse (Zirbeldrüse) und Melatonin.

 

[Zirkadianes System = circadian timing system (CTS);

SCN = Kerngebiet im ventralen Hypothalamus unter dem 3. Ventrikel über dem Chiasma opticum; Chiasma opticum = Sehnervenkreuzung vor dem Hypophysenstiel]

Siehe dazu auch: Zum Nachdenken – Kontrastwahrnehmung 

Und:

Blogbuchgedanken – Schlafparalyse (Schlaf und Melatonin)

Hypothalamus

… und mehr: Disseminiert [bei Wikipedia: APUD/APUD cell]

Zum Nachdenken – Hypopituitarismus

Gedankensplitter – SCN [und Serotonin, VIP, Neuropeptid Y, ADH (Vasopressin)]

 

* Glatte Muskulatur = arbeitet unabhängig von unserem Willen und Bewusstsein; Vorkommen: in der Wand innerer Hohlorgane (z. B. Magen, Darm, Harnblase, -leiter, Uterus) sowie der Blutgefäße.

 

* Chemotaxis = veraltet: Leukotaxis = zielgerichtete Zellbeweglichkeit von Phagozyten (sog. Fresszellen; zur Phagozytose** befähigte Zellen) und Lymphozyten …

-> Siehe Wikipedia: Chemotaxis/Chemotaxis

 

[[** Phagozytose = Aufnahme fester Partikel (z. B. Gewebetrümmer, Fremdkörper, Mikroorganismen) in das Zellinnere von zur Phagozytose befähigten Makrophagen und Monozyten, neutro- und eosinophilen Granulozyten und Chondroklasten und Abbau (enzymatisch, oxidativ).

Makrophagen/Monozyten und Granulozyten gehören zu den ‚weißen Blutkörperchen‘ (Leukozyten); Chondroklasten sind knorpelabbauende Zellen. [Pschyrembel]

WICHTIG: Der Metabolismus (Stoffwechsel) von Phagozyten ist sauerstoffabhängig.

Bitte hierzu auch lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gliazelle

https://en.wikipedia.org/wiki/Phagocyte

https://de.wikipedia.org/wiki/Phagocytose

https://de.wikipedia.org/wiki/Makrophage

https://de.wikipedia.org/wiki/Nicotinamidadenindinukleotid (Oxidativer Metabolismus)

Etc.]]  

 

* Zytokine = Signalmoleküle, die Verhalten oder Eigenschaften anderer Zellen para- und autokrin beeinflussen und als interzellulare Mediatoren wirken; sie werden von vielen Zellarten (z. B. T-Lymphozyten) i. R. der natürlichen und spezifischen Immunantwort gebildet.

[Parakrin = ‚in die unmittelbar benachbarte Region absondernd‘; parakrine Zellen beeinflussen direkt umliegende Zellen; autokrin = ‚selbst-absondernd‘; die von autokrinen Zellen abgegebenen Sekrete wirken auf die absondernde Zelle selbst]

Siehe Wikipedia: Zytokin/Cytokine; Autokrine Sekretion/Autocrine signaling; Parakrine Sekretion/Paracrine signaling

 

Und siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – ‚Spaltungsirresein‘

Glossar – [Keimblätter], Leukozyten, Lymphozyten

Tagebuchnotizen-04-2021

Food and the gut: relevance to some of the autisms

[26.09.2017] Paul Whiteley

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28946927/

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Leseliste – ZUSAMMENHÄNGE – zum Nachdenken …

[Dazu bitte auch lesen:

Blogbuchsplitter-2021-Histamin-Rezeptoren (Histamin, Dopamin und Antipsychotika)]

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[2007] Histamine and schizophrenia [Get Access-Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17349864/

·        “… H3-receptor antagonists/inverse agonists display antipsychotic-like properties in animal models of the disease.”

[Übersetzt in etwa: … H3-Rezeptor-Antagonisten/inverse Agonisten zeigen antipsychotische Eigenschaften …]

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[2004] The role of the central histaminergic system on schizophrenia [Get Access-Article]

·        “We have recently found evidence of the role of brain histamine in schizophrenia in basic and clinical studies. …”

[Übersetzt in etwa: Erst kürzlich konnten wir in grundlegenden und klinischen Studien die Funktion von Histamin bei Schizophrenie nachweisen. …]

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[2016] Histamine H 3 receptors and its antagonism as a novel mechanism for antipsychotic effect: a current preclinical & clinical perspective [Free PMC Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27833522/

·        “H3 antagonism may be a novel approach to develop a new class of antipsychotic medications given the gathering evidence reporting therapeutic efficacy in several central nervous system disorders. …”

[Übersetzt in etwa: … zunehmende Beweise für die therapeutische Wirksamkeit des H3-Antagonismus werden berichtet, und dies könnte ein neuartiger Ansatz sein für antipsychotische Medikamente und bei weiteren Erkrankungen des Zentralen Nervensystems.]

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[1999] Histamine and prostaglandins in schizophrenia: revisited [Get Access-Article]

·        “… This paper will review evidence supporting the hypothesis that histamine and prostaglandins are both linked and primary in the etiology of schizophrenia. Furthermore, their etiological significance supersedes the role of dopamine as a primary causative factor.“

[Übersetzt in etwa: … Histamin und Prostaglandin als Ursache für Schizophrenie … und nicht Dopamin …?]

Zur Erinnerung: Prostaglandine haben vielfältige und zum Teil gegensätzliche Wirkungen, u. a.:

Wirkung auf Katecholamine (Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin …), Tonus der glatten Muskulatur und kardiovaskuläres System, Hemmung der Thrombozytenaggregation und Lipolyse, Drosselung der Magensaftsekretion, Steigerung und Freisetzung von Gewebehormonen und Hormonen endokriner Organe; spielen eine Rolle bei der Entstehung von Fieber, Schmerzen und Entzündungen. [Pschyrembel] – Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Prostaglandine

„Prostaglandine modulieren Second-Messenger-Systeme.“

Siehe dazu auch: Glossar – Second messenger

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[2011] Histamine pharmacology and new CNS drug targets [Free PMC Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22070192/

·        “… the H(3) receptor is recognized as a drug target for neuropathic pain, sleep-wake disorders, including narcolepsy, and cognitive impairment associated with attention deficit hyperactivity disorder, schizophrenia, Alzheimer's, or Parkinson's disease, while the first H(3) receptor ligands have already entered phase I-III clinical trials.”  

[Übersetzt in etwa: … der H3-Rezeptor wurde entdeckt als Ansatzpunkt für Medikamente bei neuropathischen Schmerzen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, einschl. Narkolepsie, und kognitiven Beeinträchtigungen im Zusammen-hang mit ADHS, Schizophrenie, Alzheimer oder Parkinson, …]

·        “Interestingly, the localization of the immunomodulatory H(4) receptor in the nervous system exposes attractive perspectives for the therapeutic exploitation of this new drug target in neuroimmunopharmacology. …”

[Übersetzt in etwa: … die immunmodulierende Wirkung des H4-Rezeptors im Nervensystem zeigt vielversprechende Perspektiven für neue therapeutische Ansätze in der Neuroimmun-pharmakologie. …]

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[2017] The roles of histamine and its receptor ligands in central nervous system disorders: An update [Get Access-Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28223162/

·        “… However, recent evidence suggests that histamine plays an important role in multiple CNS disorders including insomnia, narcolepsy, Parkinson's diseases, schizophrenia, Alzheimer's disease, and cerebral ischemia. New insights are emerging into the potential roles of histamine receptors as targets for the treatment of these diseases. …”

[Übersetzt in etwa: … Histamin spielt eine bedeutende Rolle bei zahlreichen Erkrankungen des ‚Zentralen Nerven-systems‘, einschließlich Insomnie (Schlaflosigkeit), Narkolepsie, Parkinson, Schizophrenie, Alzheimer und zerebrale Ischämie. …]

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[2010] The role of histaminergic H1 and H3 receptors in food intake: a mechanism for atypical antipsychotic-induced weight gain? [Get Access-Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19922755/

·        “… Furthermore, a complex role is emerging for the histamine H3 receptor in the control of hunger. The H3 receptor is a pre-synaptic autoreceptor that inhibits the synthesis and release of histamine, and a heteroreceptor that inhibits other neurotransmitters such as serotonin (5-HT), noradrenaline (NA) and acetylcholine (ACh), which are also implicated in the regulation of food intake. …”

[Übersetzt in etwa: … es zeigt sich eine komplexe Rolle für den Histamin H3-Rezeptor bei der Kontrolle von Hunger. … Der H3-Rezeptor ist ein präsynaptischer Auto-Rezeptor, der die Synthese und Freisetzung von Histamin hemmt, und ein Hetero-Rezeptor, der weitere Neurotransmitter hemmt, wie Serotonin, Noradrenalin und Acetylcholin, die auch eine Rolle spielen bei der Regulierung der Essensaufnahme. …]

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[2020] Antipsychotics and the microbiota [Get Access-Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32068569/

·        Summary: Given the dearth of current literature, more research is needed, however, to determine, which comes first in people with schizophrenia--an abnormal gut microbiota that elevates one's risk for schizophrenia or psychopharmacologic treatment of schizophrenia leading to secondary microbiota abnormalities or the negative symptoms of schizophrenia leading to obesity and its associated microbiota changes.”

[Übersetzt in etwa: … bei Menschen mit Schizophrenie: Was stand am Anfang – eine veränderte Darmflora, die das Risiko für Schizophrenie erhöht, oder die pharmakologische Behandlung der Schizophrenie, die sekundär zu einer Mikrobiota-Abnormität führt, oder die Negativ-Symptome der Schizophrenie, die zu Fettleibigkeit und damit verbundenen Mikrobiota-Veränderungen führt?]

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[2017] Antipsychotic medications and stroke in schizophrenia: A case-crossover study [Free PMC Article]

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28614417/

·        “Use of second-generation antipsychotic drugs appeared to be associated with an increased risk of ischemic stroke in the patients studied, possibly mediated by high affinity for histamine-1 receptor blockade. Further research regarding the underlying biological mechanism and drug safety is suggested.”

[Übersetzt in etwa: Atypische Antipsychotika (Neuroleptika der zweiten Generation) weisen bei den untersuchten Patienten auf ein erhöhtes Risiko für ischämische Schlaganfälle, die möglicherweise im Zusammenhang mit der H1-Rezeptor-Blockade stehen. Weitere Untersuchungen zu den zugrundeliegenden biologischen Mechanismen und zur Medikamenten-Sicherheit werden vorgeschlagen.]

[Bitte beachten: Auch ‚Typische Antipsychotika‘ (Neuroleptika der ersten Generation) blockieren den H1-Rezeptor. – Siehe: Blogbuchsplitter-2021-Histamin-Rezeptoren}

Siehe dazu auch:

Gedankensplitter – Neuroleptika, UAWs

 

·        “The histaminergic system is implicated in various brain disorders. A mutation in the gene encoding histidine decarboxylase, the histamine synthesizing enzyme, has been identified to be a cause of dominantly inherited Guilles de la Tourette syndrome.

[Übersetzt in etwa: Das histaminerge System steht im Zusammenhang mit zahlreichen Gehirn-Erkrankungen. Eine Mutation … der Histidin-Decarboxylase … wird inzwischen als Ursache für das dominant erbliche Tourette-Syndrom angesehen.]

 

·        “In clinical trials, histamine H2 receptor antagonists have shown therapeutic efficacy for schizophrenia. And histamine H3 receptor antagonists have shown promise for combating daytime sleepiness in patients with narcolepsy.

[Übersetzt in etwa: In klinischen Versuchen zeigten H2-Rezeptor-Antagonisten therapeutische Wirkungen bei Schizophrenie. Und H3-Rezeptor-Antagonisten … bei Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsie-Patienten.]

 

·        “In experimental allergic encephalomyelitis, a mouse model of multiple sclerosis, animals lacking histidine decarboxylase (and hence histamine synthesis) or histamine receptors show abnormal development of disease symptoms.

[Übersetzt in etwa: … bei der allergischen Enzephalomyelitis, einem Maus-Modell der Multiplen Sklerose mit Tieren ohne Histidin-Decarboxylase (und damit ausbleibender Histamin-Synthese) oder ohne Histamin-Rezeptoren, zeigen sich abnorme Entwicklungen der Krankheitssymptome.]

 

·        Histamine regulates feeding, obesity and the actions of leptin via histamine H1 receptor signalling in the hypothalamus; antipsychotic drugs bind to H1 receptors and cause obesity through this mechanism.

[Übersetzt in etwa: Histamin reguliert Essensaufnahme, Fettleibigkeit und die Aktivität von Leptin* über den H1-Rezeptor und seine Signale an den Hypothalamus; Antipsychotika binden an den H1-Rezeptor und verursachen über diesen Mechanismus Fettleibigkeit.] 

* Leptin hat u. a. eine appetit- und gewichtsregulierende Wirkung über die Bindung an einen membran-ständigen Rezeptor im Hypothalamus; auch Wirkung auf das angeborene und erworbene Immunsystem. [Pschyrembel]

Siehe dazu auch:

Essen & Co. – Ergänzungen

 

·        “Histamine H3 receptor antagonists regulate alcohol self-administration and conditioned place preference in rodents, probably through a modulatory action on dopaminergic signalling. …

[Übersetzt in etwa: Histamin-H3-Rezeptor-Antagonisten regulieren bei Nagetieren die selbständige Verabreichung von Alkohol und die konditionierte ‚Vorliebe für einen Platz‘, möglicherweise durch deren Wirkung auf Dopamin …]  

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The histaminergic network in the brain: basic organization and role in disease

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23783198/

·        Three of the four known histamine receptors and binding to glutamate NMDA receptors serve multiple functions in the brain, particularly control of excitability and plasticity.

·        H1 and H2 receptor-mediated actions are mostly excitatory;

·        H3 receptors act as inhibitory auto- and heteroreceptors.

·        Mutual interactions with other transmitter systems form a network that links basic homeostatic and higher brain functions, including sleep-wake regulation, circadian and feeding rhythms, immunity, learning, and memory in health and disease.”

[Übersetzt in etwa:

·        Drei der vier bekannten und an Glutamat-NMDA-Rezeptoren bindenden Histamin-Rezeptoren erfüllen zahlreiche Funktionen im Gehirn, insbesondere kontrollieren sie die Erregbarkeit und Plastizität.

·        H1- und H2-Rezeptor-vermittelte Aktionen sind meist exzitatorisch [erregend];

·        H3-Rezeptoren agieren als inhibitorische [hemmende] Auto- und Heterorezeptoren.

·        Gemeinsame Interaktionen mit anderen Transmittersystemen bilden ein Netzwerk, das grundsätzliche homöostatische und höhere Gehirnfunktionen, einschl. der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus, zirkadianer und auf die Essensaufnahme bezogene Rhythmen, Immunität, Lernen und Gedächtnis, verbindet.]

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Histamine in the nervous system

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18626069/

·        “Histamine is a transmitter in the nervous system and a signaling molecule in the gut, the skin, and the immune system. Histaminergic neurons in mammalian brain are located exclusively in the tuberomamillary nucleus of the posterior hypothalamus and send their axons all over the central nervous system. Active solely during waking, they maintain wakefulness and attention.“

[Übersetzt in etwa: Histamin ist ein Transmitter im Nervensystem und ein Signalmolekül im Darm, in der Haut und im Immunsystem. Histaminerge Nervenzellen im Gehirn gibt es ausschließlich im Nucleus tuberomammilaris des hinteren Hypothalamus, und ihre Axone senden ins gesamte ‚Zentrale Nervensystem‘. Aktiv sind sie nur während der Wachphase und beeinflussen Wachsamkeit und Aufmerksamkeit.]

In diesem Text finden sich noch weitere interessante Aussagen; ein paar davon möchte ich hier noch anfügen:

.

Norepinephrine does not affect histaminergic neurons directly but effectively controls GABAergic input …

Noradrenalin wirkt nicht direkt auf histami-nerge Nervenzellen, kontrolliert aber den GABAergen Input …

Dopamine also excites histamine neurons through D2 receptor activation.

Dopamin wirkt exzitatorisch auf Histamin-Nervenzellen über die D2-Rezeptor-Aktivation. 

 

Zum Nachdenken, WICHTIG …

·        “The GABAergic neurons are excited through H1R in both the substantia nigra and the ventral tegmentum of the rat, while the dopaminergic neurons in these structures are not directly affected; they are indirectly inhibited by histamine.” [Siehe den nachfolgenden Eintrag und: Stress]

[Übersetzt in etwa: GABAerge Nervenzellen werden ‚erregt‘ über den H1R, sowohl in der Substantia nigra und im ventralen Tegmentum (der Ratte), während dopaminerge Nervenzellen in diesen Strukturen nicht direkt beeinflusst, sondern indirekt durch Histamin ‚gehemmt‘ werden.]

 

Aus: Ventral tegmental area/substantia nigra (dopamine)

.

… suggesting the presence of H3R in dopaminergic axons.

… angenommen wird die Präsenz von H3-Rezeptoren in dopaminergen Axonen*.

The substantia nigra pars reticulata receives moderate to dense histaminergic innervation and GABAergic inhibition directly from the striatum.

Die Substantia nigra pars reticulata erhält … histaminerge Innervation [‘Versorgung’] und GABAerge Inhibition [Hemmung] direkt vom Striatum [Teil des extrapyramidalen Systems].

H3R activation reduces GABA and serotonin release in this pathway.

 

H3R-Aktivierung reduziert die GABA- und Serotoninausschüttung in diesem ‚Leitungsweg‘.

The GABAergic neurons are excited through H1R in both the substantia nigra and the ventral tegmentum of the rat, while the dopaminergic neurons in these structures are not directly affected; they are indirectly inhibited by histamine.

GABAerge Nervenzellen werden ‚erregt‘ durch H1R sowohl in der Substantia nigra und im ventralen Tegmentum der Ratte, wohingegen dopaminerge Nervenzellen in diesen Strukturen … indirekt durch Histamin ‚gehemmt‘ werden.

In a study on mouse slices, both H1R und H2R were found involved in the histaminergic excitation of inhibitory projection neurons; furthermore, H3R activation inhibited these neurons.

… sowohl H1R und H2R sind beteiligt an der histaminergen ‚Erregung hemmender‘ projizierender* Nervenzellen; und eine H3R-Aktivierung hemmt diese Nervenzellen.

 

[* Axon = Nervenzellfortsatz; leitet Nervenimpulse weiter zu anderen Zellen; bildet zusammen mit der Schwann-Scheide die Nervenfaser.

* Projizieren (Projektion) = Fortleitung eines Nervenimpulses]

 

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Schlafparalyse, ‚Dopamin-Update‘

Wunderwerk Gehirn

Glossar – Nervenzellen (Definition: Axon etc.)

Zum Nachdenken - Projektionsbahnen

 

Und bei Wikipedia:

Ventral tegmental area – Dopamin, GABA, Glutamat

https://de.wikipedia.org/wiki/Area_tegmentalis_ventralis

https://de.wikipedia.org/wiki/Area_tegmentalis_ventralis

Striatum – Glutamat, Dopamin, GABA, Acetylcholin

https://de.wikipedia.org/wiki/Striatum

https://en.wikipedia.org/wiki/Striatum

Substantia nigra – Eisen, Melanin, Dopamin, GABA, Glutamat

https://de.wikipedia.org/wiki/Substantia_nigra

https://en.wikipedia.org/wiki/Substantia_nigra

 

Und vgl. dazu, zum Nachdenken:

.

“… H3-receptor antagonists/inverse agonists display antipsychotic-like properties in animal models of the disease.” -> Histamine

H3-Rezeptor-Antagonisten/inverse Agonisten zeigen antipsychotische Eigenschaften

-> Histamin

H3

Controls histamine turnover by feedback inhibition of histamine synthesis and release

Wirkt per Feedback auf den Histamin-‘Umsatz’ und hemmt die Histamin-Bildung und Synthese

H1

D2

Dopamine

-> D2 excites histamine

-> Histamine -> inhibits dopamine

 

Antipsychotics

-> H1-antagonist* -> inhibits histamin

-> D2-antagonist -> inhibits dopamine

Dopamin

-> wirkt über D2 exzitatorisch auf Histamin

-> Histamin -> hemmt Dopamin

 

Antipsychotika

-> H1-Antagonisten* -> hemmen Histamin

-> D2-Antagonisten hemmen Dopamin

 

* Inverse, silent agonist or antagonist / inverse, stille Agonisten oder Antagonisten.

Siehe auch:

Blogbuchsplitter-2021-Histaminrezeptoren (Histamin, Dopamin, Antipsychotika)

Bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine_antagonist

Aus: Stress

.

Histamine release is a sensitive indicator of stress, and chronic restraint and/or metabolic stress are among the most potent activators of histamine neurons in the TMN.

[TMN = Tuberomammilary nucleus]

Eine Histamin-Ausschüttung ist ein sensibler Indikator für Stress, und chronische Fesselung und/oder metabolischer* Stress gehören zu den stärksten Aktivatoren von Histamin-Nervenzellen im TMN.

[TMN = Nucleus tuberomammilaris]

Distinct subgroups of hypothalamic histamine neurons respond to immobility, foot shock, hypoglycemia, and dehydratation, …

Verschiedene Untergruppen von Histamin-Nervenzellen im Hypothalamus reagieren auf Immobilität, Fuß-Schocks, Hypoglykämie [Unterzuckerung] und ‚Austrocknung‘ …

TMN neurons are influenced by a number of neuroendocrine signals …

Nervenzellen im TMN werden von zahlreichen neuroendokrinen ‚Signalen‘ beeinflusst …

Histamine mediates the stress-induced neuroendocrine hormone surges of ACTH, Beta-Endorphin, and AVP from the pituitary and controls stress-related activity of aminergic systems, including serotonin-, norepinephrine-, dopamine-, and acetylcholine-containing neurons.

Histamin vermittelt stress-induzierte neuroendokrine Hormonausschüttungen von ACTH, Beta-Endorphin und AVP* aus der Hypophyse, und kontrolliert die mit Stress verbundene Aktivität aminerger Systeme, einschl. Serotonin-, Noradrenalin-, Dopamin- und Acetylcholin-haltiger Nervenzellen.

 

[* Metabolismus = Stoffwechsel = Gesamtheit aller lebensnotwendigen chemischen Reaktionen im Organismus; viele Reaktionen des Stoffwechsels verlaufen in Zyklen (z. B. Citrat- und Harnstoffzyklus) und werden auf verschiedenen Ebenen reguliert.

* AVP = Argininvassopressin, Vassopressin, ADH (antidiuretisches Hormon), Adiuretin.]

 

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Aminosäuresequenzen (Harnstoffzyklus)

Hypothalamus, Hypophyse

Essen & Co. – Citratzyklus, Ergänzungen

Hormone & Co.

Zum Nachdenken – Cholin, Hypoglykämie, Hypopituitarismus

 

Und bitte lesen bei Wikipedia:

Nucleus tuberomammillaris

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_tuberomammillaris

“Der Nucleus tuberomammillaris produziert als einziger Kern des Zentralnervensystems den Neurotransmitter Histamin, darüber hinaus wird auch γ-Aminobuttersäure (GABA) synthetisiert. Die Axone der großzelligen Nervenzellen dieses Kerngebiets projizieren zur Großhirnrinde. Hauptfunktion ist eine Steigerung der Aufmerksamkeit (arousal). …“

 

Tuberomammilary nucleus

https://en.wikipedia.org/wiki/Tuberomammillary_nucleus

„It consists of, largely, histaminergic neurons (i.e., histamine-releasing neurons) and is involved with the control of arousal, learning, memory, sleep and energy balance. … The tuberomammillary nucleus is the sole source of histamine pathways in the human brain. …”

 

Neuroendokrines System / Neuroendokrinologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Hormonsystem#Einteilung

https://en.wikipedia.org/wiki/Endocrine_system

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuroendokrinologie

https://en.wikipedia.org/wiki/Neuroendocrinology

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Aus: Thyroid Axis

.

Histamine decreases TRH release and TSH plasma levels through H2R in both hypothalamus and pituitary targets.

Histamin führt zu verminderter TRH*-Ausschüttung und TSH* im Blutplasma über den H2R, sowohl im Hypothalamus und in der Hypophyse.

histamine modulates vestibular functions and postural muscle tone.

Histamin beeinflusst vestibuläre* Funktionen und den Muskeltonus (Körperhaltung).

 

[* TRH = Thyroliberin -> stimuliert die Freisetzung von TSH aus dem HVL (Hypophysenvorderlappen)

* TSH = Thyrotropin -> stimuliert die Schilddrüse (Iodeinbau, Hormonsynthese und -sekretion, Follikelwachstum [Schilddrüsenfollikel = Drüsenbläschen])

·        Zur Erinnerung, WICHTIG: „Neurotransmitter regulieren die TRH-Sekretion (Noradrenalin stimuliert, Serotonin hemmt), Thyroxin [‚T4‘] und Triiodthyronin [‚T3‘] wirken durch negativen Feedback-Mechanismus auf sie ein.“ – Pschyrembel

* Vestibularapparat = Teil des Innenohrs, mit dem Gleichgewichtsorgan (3 Bogengänge, Sacculus und Utriculus)]

 

Siehe dazu auch:

Glossar – Drüsen, Jod/Iod (und Schilddrüse, Regelkreis etc.)

Fragen, Fragen, Fragen – Vestibularapparat

Zum Nachdenken – HVL-Hormone, Hypopituitarismus

 

Aus: Mood and Cognition – Anxiety and aversion

.

… studies in rodents indicate that histamine may be a danger response signal promoting anxiety.

Histamin könnte eine Reaktion auf Gefahrensignale sein und Angst auslösen.

Local blockade of H3R in the amygdala impairs retention of fear memory, while activation has opposite effects.

Eine lokale H3R-Blockade in der Amygdala beeinträchtigt die Speicherung von Angst-Erinnerungen, eine Aktivierung bewirkt das Gegenteil.

 

Und zum Nachdenken - bitte lesen bei Wikipedia:

Die Geschichte der Antipsychotika / Neuroleptika …

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuroleptikum

·        „Ausgangspunkt der Entwicklung von Neuroleptika war die deutsche Farbstoffindustrie Ende des 19. Jahrhunderts. … Der erste Wirkstoff, der als antipsychotisch wirksames Medikament vermarktet wurde, ist das Chlorpromazin. Es wurde im Jahr 1950 erstmals in Frankreich bei Forschungen zu antihistaminisch wirksamen Substanzen vom Chemiker Paul Charpentier bei der Firma Rhône-Poulenc synthetisiert. … Im Jahre 1952 erprobte der französische Chirurg Henri Marie Laborit auf der Suche nach einem wirksamen Anästhetikum mehrere Antihistaminika. …“

Und:

·        „Der genaue Wirkmechanismus von Neuroleptika ist nicht vollständig geklärt und Gegenstand aktueller Forschung. …“

In der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Antipsychotic - History:

·        „The original antipsychotic drugs were happened upon largely by chance and then tested for their effectiveness. The first, chlorpromazine, was developed as a surgical anesthetic. It was first used on psychiatric patients because of its powerful calming effect; at the time it was regarded as a non-permanent "pharmacological lobotomy."

- Siehe dazu auch: Blogbuchsplitter-2021-Histaminrezeptoren -

ANHANG -

Hier noch einmal die Aussagen aus den o. a. Texten, sortiert und in Bezug auf den jeweiligen Rezeptor:

 

Aussagen zu Histamin

.

“… However, recent evidence suggests that histamine plays an important role in multiple CNS disorders including insomnia, narcolepsy, Parkinson's diseases, schizophrenia, Alzheimer's disease, and cerebral ischemia. New insights are emerging into the potential roles of histamine receptors as targets for the treatment of these diseases. …”

Histamin spielt eine bedeutende Rolle bei zahlreichen Erkrankungen des ‚Zentralen Nervensystems‘, einschließlich Insomnie (Schlaflosigkeit), Narkolepsie, Parkinson, Schizophrenie, Alzheimer und zerebrale Ischämie. …

 

“The histaminergic system is implicated in various brain disorders. A mutation in the gene encoding histidine decarboxylase, the histamine synthesizing enzyme, has been identified to be a cause of dominantly inherited Guilles de la Tourette syndrome.

Das histaminerge System steht im Zusammenhang mit zahlreichen Gehirn-Erkrankungen. Eine Mutation … der Histidin-Decarboxylase … wird inzwischen als Ursache für das dominant erbliche Tourette-Syndrom angesehen.

“… This paper will review evidence supporting the hypothesis that histamine and prostaglandins are both linked and primary in the etiology of schizophrenia. Furthermore, their etiological significance supersedes the role of dopamine as a primary causative factor.“

Histamin und Prostaglandin als Ursache für Schizophrenie … und nicht Dopamin …?

 

 

Und:

 

Three of the four known histamine receptors and binding to glutamate NMDA receptors serve multiple functions in the brain, particularly control of excitability and plasticity. H1 and H2 receptor-mediated actions are mostly excitatory; H3 receptors act as inhibitory auto- and heteroreceptors.

Drei der vier bekannten und an Glutamat-NMDA-Rezeptoren bindenden Histamin-Rezeptoren erfüllen zahlreiche Funktionen im Gehirn, insbesondere kontrollieren sie die Erregbarkeit und Plastizität.

H1- und H2-Rezeptor-vermittelte Aktionen sind meist exzitatorisch [erregend];

H3-Rezeptoren agieren als inhibitorische [hemmende] Auto- und Heterorezeptoren.

Mutual interactions with other transmitter systems form a network that links basic homeostatic and higher brain functions, including sleep-wake regulation, circadian and feeding rhythms, immunity, learning, and memory in health and disease.”

 

Gemeinsame Interaktionen mit anderen Transmittersystemen bilden ein Netzwerk, das grundsätzliche homöostatische und höhere Gehirnfunktionen, einschl. der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus, zirkadianer und auf die Essensaufnahme bezogene Rhythmen, Immunität, Lernen und Gedächtnis verbindet.

 

Zur Erinnerung …

Histamin

·        ist ein biochemisches Amin und wirkt als Gewebehormon und Neurotransmitter

·        spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen

·        ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe, beteiligt

·        dient als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion (führt zur Anschwellung des Gewebes)

·        ist wichtiger Regulator im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität  

·        ist wichtiger Regulator im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin]

 

Aussagen zum H1-Rezeptor

.

“Use of second-generation antipsychotic drugs appeared to be associated with an increased risk of ischemic stroke in the patients studied, possibly mediated by high affinity for histamine-1 receptor blockade. Further research regarding the underlying biological mechanism and drug safety is suggested.”

 

Atypische Antipsychotika (Neuroleptika der zweiten Generation) zeigen ein erhöhtes Risiko für ischämische Schlaganfälle bei den untersuchten Patienten, die möglicherweise im Zusammenhang mit der H1-Rezeptor-Blockade stehen. Weitere Untersuchungen zu den zugrundeliegenden biologischen Mechanismen und zur Medikamenten-Sicherheit werden vorgeschlagen.

 

Zur Erinnerung …

Aufgabe des H1-Rezeptors

.

H1

Modulates several functions of the central and peripheral nervous system, including

- circadian rhythm

- body temperature

- appetite

Moduliert mehrere Funktionen im zentralen und peripheren Nervensystem, einschl.

- zircadianer Rhythmus

- Körpertemperatur

- Appetit

 

Aussagen zum H2-Rezeptor-Antagonist

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In clinical trials, histamine H2 receptor antagonists have shown therapeutic efficacy for schizophrenia.

In klinischen Versuchen zeigten H2-Rezeptor-Antagonisten therapeutische Wirkungen bei Schizophrenie.

Zur Erinnerung … 

Aufgaben des H2-Rezeptors

.

H2

Activation results in

- gastric acid secretion

- smooth muscle relaxation

Ihre Aktivierung führt zur

- Ausschüttung von Magensäure

- Relaxation der ‘glatten Muskulatur’

 

Aussagen zum H3-Rezeptor

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“… the H(3) receptor is recognized as a drug target for neuropathic pain, sleep-wake disorders, including narcolepsy, and cognitive impairment associated with attention deficit hyperactivity disorder, schizophrenia, Alzheimer's, or Parkinson's disease, while the first H(3) receptor ligands have already entered phase I-III clinical trials.”  

… der H3-Rezeptor … als Ansatzpunkt für Medikamente bei neuropathischen Schmerzen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, einschl. Narkolepsie, und kognitiven Beeinträchtigungen im Zusammen-hang mit ADHS, Schizophrenie, Alzheimer oder Parkinson, …

 

“… Furthermore, a complex role is emerging for the histamine H3 receptor in the control of hunger. The H3 receptor is a pre-synaptic autoreceptor that inhibits the synthesis and release of histamine, and a heteroreceptor that inhibits other neurotransmitters such as serotonin (5-HT), noradrenaline (NA) and acetylcholine (ACh), which are also implicated in the regulation of food intake. …”

 

… es zeigt sich eine komplexe Rolle für den Histamin H3-Rezeptor bei der Kontrolle von Hunger. … Der H3-Rezeptor ist ein präsynaptischer Auto-Rezeptor, der die Synthese und Freisetzung von Histamin hemmt, und ein Hetero-Rezeptor, der weitere Neurotransmitter hemmt, wie Serotonin, Noradrenalin und Acetylcholin, die auch eine Rolle spielen bei der Regulierung der Essensaufnahme. …

 

Assagen zu H3-Rezeptor-Antagonisten

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“… H3-receptor antagonists/inverse agonists display antipsychotic-like properties in animal models of the disease.”

H3-Rezeptor-Antagonisten/inverse Agonisten zeigen antipsychotische Eigenschaften

 

H3 antagonism may be a novel approach to develop a new class of antipsychotic medications given the gathering evidence reporting therapeutic efficacy in several central nervous system disorders. …”

… zunehmende Beweise für die therapeutische Wirksamkeit des H3-Antagonismus werden berichtet, und dies könnte ein neuartiger Ansatz sein für antipsychotische Medikamente und bei weiteren Erkrankungen des ‚Zentralen Nervensystems‘.   

“And histamine H3 receptor antagonists have shown promise for combating daytime sleepiness in patients with narcolepsy.

In klinischen Versuchen zeigten H3-Rezeptor-Antagonisten … Wirkung auf Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsie-Patienten.

Zur Erinnerung …

Aufgaben des H3-Rezeptors  

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H3

Controls histamine turnover by feedback inhibition of histamine synthesis and release

Wirkt per Feedback auf den Histamin-‘Umsatz’ und hemmt die Histamin-Bildung und Synthese

 

Und noch eine wichtige Aussage:

·        Summary: Given the dearth of current literature, more research is needed, however, to determine, which comes first in people with schizophrenia--an abnormal gut microbiota that elevates one's risk for schizophrenia or psychopharmacologic treatment of schizophrenia leading to secondary microbiota abnormalities or the negative symptoms of schizophrenia leading to obesity and its associated microbiota changes.”

[… was war zuerst bei Menschen mit Schizophrenie – eine veränderte Darmflora, die das Risiko für Schizophrenie erhöht, oder die pharmakologische Behandlung der Schizophrenie, die sekundär zu einer Mikrobiota-Abnormität führt, oder die Negativ-Symptome der Schizophrenie, die zu Fettleibigkeit und damit verbundenen Mikrobiota-Veränderungen führt?]

 

Aussagen zum H4-Rezeptor

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“Interestingly, the localization of the immunomodulatory H(4) receptor in the nervous system exposes attractive perspectives for the therapeutic exploitation of this new drug target in neuroimmunopharmacology. …”

Interessanterweise zeigt die Lokalisation des immunmodulierenden H4-Rezeptors im Nervensystem vielversprechende Perspektiven für therapeutische Ansätze in der Neuroimmun-pharmakologie.

 

Zur Erinnerung …

Aufgaben des H4-Rezeptors

.

H4

Plays roles in

- mast cell chemotaxis and

- cytokine production

Ist beteiligt an

- Mastzellen-Chemotaxis*

- Zytokin-Produktion*

 

Und auch hier noch einmal, zur Erinnerung, zum Nachdenken …

Vorkommen von Histidin und Histamin

.

Histidin

Histamin

VORKOMMEN v.a.

- im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff),

- in Aktin und Myosin.

 

Vorkommen von Aktin (Strukturprotein): In Myofibrillen (im Zytoplasma der Muskelzellen) und Mikrofilamenten des Zytoskeletts; bei Muskelkontraktionen verbindet sich Aktin mit Myosin (Muskelprotein; ca. 60 % des Gewichts der Myofibrillen; bei den Skelettmuskeln mit ATPase-Aktivität) zum Aktin-Myosin-Komplex. [Pschyrembel]

VORKOMMEN in

- Granula v.a. der Mastzellen (Blut-, Gewebemastzellen) und basophilen Leukozyten,

- Thrombozyten (Blutplättchen) und

- Keratinozyten (Zellen der Oberhaut [Epidermis]),

- Neuronen des hinteren Hypothalamus,

- im Pflanzen- und Tierreich.

[Pschyrembel]

 

 

 

Histamin ‚entsteht‘ aus Histidin:

L-Histidin ist ein Vorläufer in der Biosynthese von Histamin und Carnosin und kann

- entweder zum biogenen Amin Histamin decarboxyliert

- oder vollständig zu L-Glutamat abgebaut werden.

WICHTIG:

Coenzym bei Decarboxylierung von Aminosäuren ist Pyridoxalphosphat (PALP; -> Vitamin B6).

 

Aufgaben von Histidin und Histamin

.

L-Histidin …

Histamin …

„erfüllt eine wichtige Aufgabe als Blutpuffer im Hämoglobin (siehe auch Funktionen). …“

Und:

L-Histidin …

Ist die einzige proteinogene Aminosäure, die unter physiologischen Bedingungen sowohl Protonendonator als auch Protonenakzeptor sein kann.

Im Proteinanteil des sauerstoff-transportierenden Blutfarbstoffs Hämoglobin wie des sauerstoffspeichernden Muskelfarbstoffs Myoglobin sind das „distale“ und das „proximale“ Histidin der Peptidkette von besonderer Bedeutung für den Bindungsplatz des Eisens der prosthetischen Häm-Gruppe.

Histidin tritt auch als Ligand von Metallionenkomplexen der Elektronentransportketten auf in den Mitochondrien (oxidative Phosphorylierung) und in den Chloroplasten (Photosynthese).

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histidin]

- ist ein biochemisches Amin und wirkt als Gewebehormon und Neurotransmitter

- spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen

- ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe, beteiligt

- dient als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion (führt zur Anschwellung des Gewebes)

- ist wichtiger Regulator im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität 

- ist wichtiger Regulator im Zentralnerven-system bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin]

 

Bitte weiterlesen:

Blogbuchsplitter-2021-Histaminrezeptoren

 

02.07.2021

 

Ein Nachtrag - aus den Tagebuchnotizen-07-2021:

 

 

Bridging the Gap Between Physical Health and Autism Spectrum Disorder

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7335278/

·        „Imbalances in the hypothalamus-pituitary-adrenal axis (HPA) and the sympathetic axes can result from allergic diseases such as atopic dermatitis and allergic rhinitis. Such an imbalance is thought also to affect cognition and behaviour. Whilst still the topic of investigation, adrenaline release via histamine or direct activation by mast cell involvement are likely involved.”

[Übersetzt in etwa, etwas gekürzt: Eine Unausgeglichenheit in der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) und in den sympathischen Achsen kann durch Allergien verursacht werden (zum Beispiel durch eine atopische Dermatitis* oder allergische Rhinitis*) und vermutlich auch Kognition* und Verhalten beeinflussen. Auch eine Adrenalin-Ausschüttung über Histamin oder eine direkte Mastzell-Aktivierung ist wahrscheinlich und wird derzeit erforscht.]

* Dermatitis = entzündliche Hautreaktion (z. B. atopisches Ekzem, Psoriasis); vgl. dazu:  Pellagra = Dermatitis mit Hyperpigmentierung im Bereich sonnenexponierter Haut, Durchfall, evtl. Polyneuropathie und Demenz; Ursache: Mangel an Niacin und meist auch an B-Vitaminen; Erkrankung wird manifest bei gleichzeitiger Störung des Tryptophan-Stoffwechsels oder gleichzeitig unzureichender Zufuhr von Tryptophan

* Rhinitis = Schnupfen; Rhinitis allergica = IgE-vermittelte Sofortreaktion (Typ 1 der Allergie)

* Kognition = umfasst Wahrnehmung, Erkennen, Denken, Schlussfolgern, Urteilen, Erinnern usw. [Pschyrembel]

--

Infos bei Wikipedia – wichtige ZUSAMMENHÄNGE:

Pellagra

https://de.wikipedia.org/wiki/Pellagra

Daraus, auch hochinteressant: „Bereits 1936 hatte der deutsche Psychiater Paul Honekamp die These aufgestellt, Schizophrenie beruhe auf einem Vitamin-B-Mangel, den er mit einem Präparat aus kalt getrockneter Bierhefe zu beheben versuchte.“

In der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Pellagra

Daraus: „Research conducted between 1900 and 1950 found the number of cases of women with pellagra was consistently double the number of cases of afflicted men. This is thought to be due to the inhibitory effect of estrogen on the conversion of the amino acid tryptophan to niacin. Some researchers of the time gave a few explanations regarding the difference. …”

Und: “Extensive dental caries were present in over half of pellagra patients. In most cases, caries were associated with ‘severe gingival retraction, sepsis, exposure of cementum, and loosening of teeth’.”

[Übersetzt, gekürzt: … zwischen 1900 und 1950 erkrankten nahezu doppelt so viele Frauen an Pellagra als Männer … was damit zusammenhängen kann, dass Östrogen* die Umwandlung von Tryptophan zu Niacin hemmt …

Und: … Karies war bei über der Hälfte der Pellagra-Patienten vorhanden … in den meisten Fällen zusammen mit Zahnfleischschwund, Sepsis, (?) Zahnzement, Lockerung der Zähne.]

* Östrogene = weibliche Sexualhormone; Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Estrogene

https://en.wikipedia.org/wiki/Estrogen

Antibabypille …

https://de.wikipedia.org/wiki/Antibabypille

Daraus, hochinteressant: „… So fand man in einer an der Universität Greifswald durchgeführten Studie von 2019 heraus, dass die Einnahme der Pille die Emotionsverarbeitung ihrer Anwenderinnen beeinflussen kann. Frauen, die die Pille einnahmen, hatten demnach mehr Probleme beim Erkennen emotionaler Gesichtsausdrücke, insbesondere bei solchen, die generell schwierig zu erkennen waren. …“

Und: „Die meisten Antibabypillen enthalten das künstliche Östrogen Ethinylestradiol, das mit verschiedenen synthetischen Gestagenen kombiniert wird. Eine Pille ohne Östrogene ist die sogenannte ‚Minipille‘. …“

Und: „Nebenwirkungen … Allgemein … Psychische Wirkungen: Schon vor 50 Jahren wurde publiziert, dass die Antibabypille Stimmungsschwankungen hervorrufen könne und im Beipackzettel werden neben Stimmungsveränderungen auch Depressionen als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt. …“

Und: „… wird über den Urin wieder ausgeschieden. Heutige Kläranlagen können diese Chemikalien nicht entfernen, wodurch sie in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen und letztlich u. U. wieder in das Trinkwasser. Diese Form der Umweltverschmutzung hat nachweislich Auswirkungen auf das Ökosystem. …“

In der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Combined_oral_contraceptive_pill

https://en.wikipedia.org/wiki/Oral_contraceptive_pill

--

Demenz im Zusammenhang mit Pellagra nennt Wikipedia:

Organisches Psychosyndrom, und dazu gehören akute und chronische organische Psychosyndrome und auch das ‚Post-inflammatory brain syndrome (PIBS)

https://de.wikipedia.org/wiki/Organisches_Psychosyndrom

In der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Psychoorganic_syndrome

--

Und siehe auch:

Blogbuchsplitter-2021-Histamin, Histamin-Rezeptoren 

Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion

Hypothalamus (und: Hypophyse, Nebenniere)

Glossar –

Dentin, Hormone des HVL (Hypophyenvorderlappen), Myoepithelien (und Oxytocin, Östrogen etc.), Plexus (und Sympathikus, Parasympathikus, enterisches Darmwandnervensystem)

Zum Nachdenken – Hypopituitarismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse

[Auch: ‚Stressachse‘]

- Und natürlich auch in der englischen Wikipedia vorhanden -

 

 

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