Ketonkörper ... 

 

Energiegewinnung aus Fettsäuren

 

Unser Körper bzw. unsere Zellen im Körper können auch aus FETTSÄUREN Energie gewinnen.

 

Freie - unveresterte - Fettsäuren sind Energielieferant für fast alle Organe.

Sie entstehen bei der Lipolyse (= Abbau der Neutralfette im Fettgewebe) und werden im Serum an ALBUMIN gebunden transportiert.

 

-> Siehe auch: Ab- und Aufbau; Albumin

 

Bei der Energiegewinnung aus FETTSÄUREN - und auch beim Abbau von KETOPLASTISCHEN Aminosäuren - bildet der Organismus sog. ‚Ketonkörper’.

 

[Zur Erinnerung ...

Ketoplastische Aminosäuren sind Leucin und Lysin.

Gluko- und ketoplastische Aminosäuren sind Isoleucin, Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin.]

 

Ketonkörper, die gebildet werden, sind:

Acetessigsäure, Betahydroxybuttersäure und Aceton.

 

1. ACETESSIGSÄURE (Betaketobuttersäure)

Entsteht in der Leber bei der Spaltung von Betahydroxymethylglutaryl-CoA (HMG-CoA);

HMG-CoA entsteht bei der Biosynthese von Cholesterin (= Cholesterol).

 

2. BETAHYDROXYBUTTERSÄURE

Ist ein physiologischer und pathologischer Metabolit; entsteht beim Abbau von Fett oder von ketoplastischen Aminosäuren (i. R. der Betaoxidation* oder durch 'Reduktion' von Acetessigsäure).

 

* Im Magen, im Dünndarm und in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) werden die Fettsäuren und Monoglyceride emulgiert und gespalten.

Dabei ist die BETAOXIDATION der ‚Hauptweg’ des enzymatischen Fettsäureabbaus in den Mitochondrien

(= ‚Kraftwerke’ der Zellen). Die Fettsäuren werden zu Acetyl-CoA gespalten, und dieses wird dann entweder für die Biosynthese verwendet oder im CITRATZYKLUS und in der ATMUNGSKETTE vollständig zu Kohlendioxid und Wasser bzw. ATP (= Adenosintriphosphat = wichtigster Energielieferant der Zelle) ‚verstoffwechselt’.

 

3. ACETON

Entsteht durch Decarboxylierung von Acetessigsäure.

 

[Decarboxylierung ist die Kohlendioxidabspaltung aus einer Carbonsäure ...;

Kohlendioxid wirkt aktivierend auf das 'Atemzentrum'  in der Formatio reticularis in der MEDULLA OBLONGATA.]

 

-> Siehe auch Citratzyklus; Ab- und Aufbau und z. B. bei de.wikipedia.org/wiki - Betaoxidation

 

 

Zur Erinnerung:

Cholesterin ...

 

Die Biosynthese von Cholesterin findet v. a. in der Leber und in der Darmschleimhaut statt,

und zwar aus Acetyl-CoA mit Mevalonat (= Salz der Mevalonsäure).

 

Cholesterin ist Bestandteil der Zellmembranen, der MYELINSCHEIDE und der Lipoproteine und wichtig für die Biosynthese der:

- Steroidhormone (= Sexualhormone, Gluko- und Mineralokortikoide)

- Gallensäuren

- Calciferole (= Vitamin D)

 

[Glukokortikoide sind die sog. ‚Stresshormone’, dazu gehört Cortisol.]

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co. – Ein Anfang; Die Stress-Reaktion; Hormone & Co.

 

 

Vermehrt Ketonkörper werden gebildet bei ...

 

Insulinmangel (Diabetes mellitus Typ 1)

Erhöhter Adrenalinkonzentration (bei Stress)

Hunger bzw. beim Fasten

 

Niere, quergestreifte Muskulatur (v. a. Skelettmuskulatur) und Gehirn können ihren Energiebedarf durch ‚Ketonkörper’ decken, wenn diese in ausreichender Menge vorhanden sind.

 

Diese ‚Umstellung’ braucht aber Zeit!

 

Bei einer akuten UNTERZUCKERUNG (Hypoglykämie) kann es also trotzdem zu Funktionsstörungen des Gehirns - z. B. zu einem HYPOGLYKÄMISCHEN SCHOCK - kommen.

 

Zur Erinnerung ...

Allgemeine Symptome bei einem Schock sind z. B.:

Angst, Unruhe; im fortgeschrittenen Verlauf Bewusstseinstrübung

Erhöhte Herzfrequenz (außer bei einem Schock, der durch eine erniedrigte Herzfrequenz verursacht ist)

Blutdruckabfall

Nachlassen der Urinproduktion bis zum vollständigen ‚Versiegen’

 

Ein ‚hypoglykämischer Schock’ entwickelt sich langsam!

 

 

Siehe auch:

Dopamin & Co.

Hormone & Co.

Essen & Co. – Phenylalanin; Fette; Fettstoffwechsel; Fett-Vitamine etc.

Wunderwerk Gehirn - Formatio reticularis

Glossar - Biotransformation

Zum Nachdenken – Schockformen; Hypoglykämie; Hypogonadismus

 

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’, ‚Naturheilpraxis heute’

 

 

 

 

 

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