Spurenelemente ...

 

Fluor

 

Fluor ist ein 1-wertiges Gas aus der Gruppe der Halogene*. Es ist das reaktionsfähigste aller Elemente und stärkstes chemisches Oxidationsmittel*.

 

* Halogene = sog. ‚Salzbildner’: VII. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente; Gruppenbezeichnung für die Elemente Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat:

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Fluor

Hauptaufgabe: Aufbau von Knochen und Zähnen.

 

Chlor

Wichtig für: Wasserhaushalt, Säure-Basen-Gleichgewicht, Salzsäurebildung im Magen.

-> Siehe dazu: Mineralstoffe – Chlor/Chlorid; Spurenelemente – Eisen; Glossar – Puffersysteme etc.

 

Brom

„Bromsalze wirken sedierend (dämpfend, beruhigend) und werden als Schlafmittel verwendet.“

[Pschyrembel 1994]

 

... und als Epilepsiemittel ...

[Wikipedia]

 

Iod

Ist ein notwendiger Baustein von Schilddrüsenhormonen.

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. – Phenylalanin/Tyrosin, Albumin

 

Astat

Ist ein radioaktives Element.

Es verhält sich chemisch wie Iod und sammelt sich in der Schilddrüse an.

[Wikipedia]

 

 

 

* Oxidation = Entzug von Elektronen (= negativ geladene Elementarteilchen ...), meist mit Sauerstoffbeteiligung ...

-> Siehe dazu: Glossar – Erklärungs-ABC etc.

 

Zum Weiterlesen bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Astat, http://en.wikipedia.org/wiki/Astatine

http://de.wikipedia.org/wiki/Brom

http://de.wikipedia.org/wiki/Fluor

Etc.

 

Fluor ist in der Natur weit verbreitet. Seine Hauptaufgabe liegt im Aufbau von Knochen und Zähnen; ausgeschieden wird es über die Nieren. Es hemmt ‚glykolytische Prozesse’.

 

Zur Erinnerung ...

Glykolyse ist anaerober [anaerob = ohne Sauerstoff] Stoffwechselweg im Zytoplasma*  zur Energiegewinnung in Form von ATP: Der Abbau von Glukose zu Laktat, z. B. bei Muskelarbeit und Sauerstoffmangel.

  • Bei lebensbedrohlichen Zuständen (z. B. Lungenembolie, Herzinsuffizienz, Schock), schwerem Thiaminmangel (Vitamin B1-Mangel), Diabetes mellitus oder bei neurologischen Erkrankungen kann sich eine ‚Laktatazidose’ (‚Übersäuerung mit Laktat’) entwickeln.

* Zytoplasma = Zellplasma mit Zellmembran; es enthält in Wasser gelöste Eiweiße, Lipide, Kohlenhydrate, Mineralsalze, Spurenelemente, Zellorganellen.

 

-> Siehe dazu: Glossar – ATP, Gärung, Zellorganellen; Zum Nachdenken – Schockformen etc.

 

Die Gesamtfluormenge im Körper (... in Zähnen und im Knochen ...) beträgt 2 – 3 g.

 

VORKOMMEN VON FLUOR:

- In vielen Lebensmitteln in geringen Mengen.

- Im Trinkwasser, wobei der Fluorgehalt innerhalb von Deutschland recht unterschiedlich ist.

 

In vielen Ländern wird Fluor dem Trinkwasser zugegeben und damit der Fluorgehalt auf 1 mg pro Liter angehoben. [Handbuch der Orthomolekularen Medizin]

 

Zum Nachdenken ...

„Der vom menschlichen Organismus benötigte Fluoranteil ist normalerweise in der Nahrung ausreichend enthalten, sodass kein weiterer Ergänzungsbedarf besteht.“

[Quelle und zum Weiterlesen: Natur & Heilen 2/2012]

 

Fluoride (= Salze der Fluorwasserstoffsäure) gelten als essentielle Mineralstoffe und finden Verwendung als Natriumfluorid (NaF), Monofluorphosphat (MFP), Zinn- und Aminofluorid zur Kariesprophylaxe und Therapie der Osteoporose.

 

Fluoride stimulieren die Osteoblasten und führen damit zu einer Zunahme der Knochenmasse. [Pschyrembel]

 

Zur Erinnerung, zum Nachdenken ...

  • Osteoblasten sind die sog. ‚Knochenbildner’: Es sind plasmareiche, basophile Zellen; sie bilden die unverkalkte Interzellularsubstanz (= Osteoid) des Knochens. In dieser Substanz eingeschlossen werden sie zu nicht mehr teilungsfähigen Osteozyten (= Knochenzellen mit in die Knochenkanälchen verzweigten Zellfortsätzen, über die sie untereinander in Verbindung stehen).
  • Osteoklasten sind vielkernige eosinophile Zellen: Es sind gewebetypische Makrophagen, die Knochensubstanz resorbieren (‚aufnehmen’).
  • Ein ständiger Knochenumbau findet dadurch statt, dass die Osteoklasten ... Mulden aushöhlen, die dann von den Osteoblasten wieder aufgefüllt werden (sog. ‚Knochengeweberemodellierung).

-> Siehe dazu auch: Glossar – Bindegewebe, Makrophagen etc.; Glossar - Dentin (und Odontoblasten); Gedankensplitter – ‚Layer to layer’ – Körnerschicht etc.

 

Also ...

  • Fluor hemmt ‚glykolytische Prozesse’ (-> Abbau von Glukose zu Laktat; s. o.).
  • Fluoride stimulieren die Osteoblasten und führen dadurch zu einer Zunahme der Knochenmasse. [Pschyrembel]

Aber ...

„Bei keinem anderen Spurenelement ist die ‚therapeutische Breite’, d. h. die Differenz zwischen günstiger und schädlicher Dosierung, so eng wie bei Fluor. Dies ist der Hauptgrund, dass man in Deutschland von einer Fluoridierung des Trinkwassers abgesehen hat.“

[Quelle: Handbuch der Orthomolekularen Medizin, S. 116]

 

Wird zuviel Fluor aufgenommen, so wird dieses im Knochen gespeichert und kann die Knochengesundheit beeinträchtigen.

 

ANZEICHEN EINER ÜBERDOSIERUNG

  • Zunächst punktförmige, weißliche Zahnschmelzveränderungen (Dentalfluorose).
  • Später Knochenveränderungen, bes. der Wirbelsäule und des Beckens.

Und zum Nachdenken ...

Fluor aus fluorhaltiger Zahnpasta gelangt über die Lymphbahnen der Mundschleimhaut zur Schilddrüse; dort löst es Jod aus seiner Verbindung mit Thyroxin. Es entsteht Fluorid-Thyroxin, welches die Schildddrüse zerstört.

 [Quelle und zum Weiterlesen: Natur & Heilen 2/2012]

 

Siehe auch:

Essen & Co. – Mengen- und Spurenelemente

Glossar – Strukturen für Zellkontakte und Zellkommunikation (Nierenkanälchen)

Etc.

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’

Handbuch der Orthomolekularen Medizin

 

Und zum Nachdenken ...

Inwieweit sind Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen übertragbar?

Dazu ein paar Aussagen:

  • Nagetiere z. B. haben Nagezähne (-> diese sind wurzellos oder haben kleine, offene Zahnwurzeln), die ständig nachwachsen, und ein Fell (... wie auch Affen etc.).
  • Die Schilddrüse von Nagetieren (... und auch die von Kaninchen ...) ist paarig angelegt.
  • „Die Schilddrüsenanlage stellt bei allen Wirbeltieren eine Ansammlung von Drüsenzellen dar, die von Bindegewebe umgeben ist.“ [Wikipedia]
  • „Wie beim Menschen besteht die Schilddrüse der meisten Säugetiere aus zwei Seitenlappen [‚unpaarig angelegt’], die über eine schmale Engstelle (Isthmus) miteinander verbunden sind. Dieser Isthmus kann aus Drüsengewebe (Isthmus glandularis, z. B. bei Raubtieren) oder nur aus Bindegewebe (Isthmus fibrosus, z. B. bei Pferden, Schafen und Ziegen) bestehen, bei einigen Arten auch ganz fehlen.“ [Wikipedia]
  • „Bei vielen Säugetierarten ist auch das innere Epithelkörperchen (Glandula parathyroidea interna, eine der sogenannten Nebenschilddrüsen) in die Schilddrüse eingeschlossen, beim Menschen liegt es als Glandula parathyroidea inferior am unteren Pol der Schilddrüse.“ [Wikipedia]

[Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Nagetiere; http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddrüse;

http://books.google.de/books „Klinische Propädeutik der inneren Krankheiten und Hautkrankheiten der Haus- und Heimtiere“; Walter Baumgärtner (Hrsg.)]

 

-> Siehe dazu: Glossar – Bindegewebe, Dentin, Drüsen, Hautschichten, Keimblätter etc.

 

 

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