Rezeptoren ...

 

Ein 'Rezeptor' ist ein 'Fühler' für Signale, die durch spezielle 'Liganden' übermittelt werden.

 

Solche 'Liganden' sind z. B.:

  • Neurotransmitter
  • Hormone
  • Mediatoren
  • Antikörper
  • Antigene
  • Entsprechende 'Arzneimittel' (Analoga und Hemmstoffe) ...

 

 

Hormonrezeptoren

 

Sind i. d. R. spezifische 'Fühler' für jeweils ein bestimmtes Hormon. Dieses Hormon wirkt an oder in den 'Zielzellen', d. h.:

  • AN oder IN der Zellmembran.
  • Im Zytoplasma (= Zellplasma; es enthält v. a. Wasser und darin gelöste Proteine, Lipide, Kohlenhydrate, Mineralsalze und Spurenelemente).
  • Oder im Zellkern.

Die Hormone bewirken jeweils unterschiedliche weitere Reaktionen.

Ihre 'Bindung' ist 'reversibel'.

 

Die Rezeptoren werden danach eingeteilt, für welche Hormone sie 'zuständig' sind: 

  • Für 'lipophile = fettlösliche Hormone': Steroidhormone, Schilddrüsenhormone.
  • Für 'hydrophile = wasserlösliche Hormone': Peptid- und Proteohormone, Aminosäurenderivate.

 

-> Siehe auch: Steroidhormone, Peptid- und Proteohormone, Amino- und Fettsäurenhormone 

 

 

Rezeptoren für 'lipophile Hormone'

 

Sie liegen im ZYTOPLASMA oder im ZELLKERN. Das Hormon durchdringt jeweils die Zellmembran und innerhalb der 'Zielzelle' entsteht ein sog. 'Hormon-Rezeptor-Komplex', der weitere 'Effektorproteine' aktiviert.

 

Rezeptoren für 'hydrophile Hormone'

 

Sie liegen an der jeweiligen ZELLMEMBRAN. Das Hormon bindet an der Membranaußenseite und löst an der Membraninnenseite ein 2. Signal aus ...

 

Das 2. Signal wird ausgelöst:

  • Entweder durch die 'Aktivierung einer Tyrosinkinaseaktivität' am Rezeptor.
  • Oder durch eine 'Hemmung von G-Protein-gekoppelten Reaktionen'.

 

1. Aktivierung einer Tyrosinkinaseaktivität

 

Zu den Tyrosinkinase-Rezeptoren gehören v. a.:

 

- Wachstumsfaktoren (z. B. STH) und der

- Insulin-Rezeptor (v. a. in Leber-, Muskel- und Fettzellen)

 

Tyrosin entsteht aus Phenylalanin und ist die Vorstufe von DOPA, Dopamin, Adrenalin, Thyroxin und der Melanine.

 

Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure, muss also mit der Nahrung zugeführt werden. Hier kommt es aber manchmal zu mehr oder weniger ausgeprägten Stoffwechselstörungen, wenn Phenylalanin nicht oder nicht richtig verstoffwechselt werden kann.

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co. - Aminosäuren, Neurotransmitter, Dopamin etc.

 

 

2. Hemmung von G-Protein-gekoppelten Reaktionen

 

Dies sind v. a. die 'Adenylatcyclase' und die 'Phosopholipase C':

 

Adenylatcyclase

 

Die Adenylatcyclase ist ein Enzym, das durch G-Proteine reguliert wird und ATP in cAMP* überführt.

Die Adenylatcyclase ist wichtig für:

  • Die Weiterleitung von Geruchsreizen.
  • Die Wirkung von Hormonen (z. B. Glucagon und Adrenalin).
  • Die Wirkung von Neurotransmittern (z. B. Serotonin).

 

Die Dopaminrezeptoren D1 und D5 (sog. 'D1-Gruppe') stimulieren die Adenylatcyclase; die Rezeptoren D2, D3 und D4 (sog. 'D2-Gruppe') hemmen sie.

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co. - Dopaminsysteme und Dopaminrezeptoren; Glossar - ATP

 

* G-Proteine sind Proteine, die 'Guaninnukleotide' binden und spezielle Zellaktivitäten steuern. Guanin ist ein Grundbaustein unserer DNA und RNA.

 

* ATP = Adenosintriphosphat; Baustein unserer RNA. Wichtiger Energielieferant und 'Signalmolekül' (z. B. für den Calcium- und Insulinstoffwechsel) und im 'peripheren Nervensystem'.

 

* cAMP ist ein 'second messenger' v. a. von ACTH, ADH, Adrenalin, Calcitonin, FSH, Glucagon, HCG, Lipotropin, LH, MSH, Noradrenalin, Parathormon und TSH.

 

* cGMP ist auch ein 'second messenger' und vermittelt als '2. Botenstoff' die Hormonwirkungen u. a. von Acetylcholin, Histamin und den Prostaglandinen; Prostaglandine sind 'Gegenspieler' z. B. der 'Glukokortikoide'.

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co. - Stickstoffmonoxid

 

 

Phospholipase C

 

Die 'Phospholipase C' setzt jeweils frei:

  • Aus Lecithin die sog. 'phosphorylierte Base'.
  • Aus 'Phosphatidylinositoldiphosphat' das 'Inositoltriphosphat'.

Vorkommen von 'Phospholipase C':

V. a. in Mikroorganismen.

 

Die 'nicht phosophorylierte Base' (z. B. Cholin) wird durch die 'Phospholipase D' frei.

Vorkommen von 'Phospholipase D': In Pflanzen.

 

Siehe auch:

Essen & Co.

Glossar

Zum Nachdenken: Cholin - Acetylcholin

 

Quelle und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch 'Pschyrembel'

 

 

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