Aktuelles …

 

Migräne / Migraine

 

[[ Ja, ich weiß: Schon wieder das Thema ‚Migräne‘. Aber ich habe ein paar interessante Beiträge zum Thema gefunden und - wie üblich - wichtige Aussagen daraus jeweils aufgelistet, insbesondere Aussagen zu Dopamin und Serotonin, wichtige Aussagen nicht nur im Zusammenhang mit Migräne: ]]

 

Zum Nachdenken, Überdenken …

·       der ‚Aufgaben‘ von Dopamin und Serotonin und damit der ‚Hauptangriffspunkte‘ der psychiatrischen Medikation.   

 

Und zum Nachdenken / Überdenken:

·       Besteht also ein Dopamin-Defizit bei Migräne / bei Schmerzen allgemein, und eventuell auch bei Autismus …?

·       Wirkt Dopamin vorbeugend gegen Schmerz …?

·       Besteht tatsächlich eine verminderte Kontrastwahrnehmung sowohl bei zu viel Dopamin (-> wird angenommen als Ursache für Schizophrenie), als auch bei erniedrigtem Dopamin (-> was für Parkinson gilt) …?

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Vier Beiträge aus PubMed werden etwas näher betrachtet:

1.      Dopaminergic symptoms in migraine

2.      Pain, Affective Symptoms and Cognitive Deficits in Patients with Cerebral Dopamine Dysfunction

3.      Epilepsy and migraine: The dopamine hypotheses

Und:

4.      Migraine: Advances in the Pathogenesis and Treatment

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Dazu bitte auch lesen:

Aktuelles

- Dopamin-Hypothesen

- Melatonin (Schlaf, Migräne und mehr)

- Imbalances (Dopamin-Serotonin-Antagonisten-/Synergistentheorie[?))

Tagebuchnotizen-02-2020, Eintrag 10.02.2023 (Migraine: Misery in the Head)

Tagebuchnotizen-04-2020, Eintrag 16.04.2020 (Serotonin, Erbrechen, Schmerzen)

Diskussionsseite - Epileptoide Krankheiten (-> Absencen), Migrälepsie

Zum Nachdenken - Hypopituitarismus (-> Optalidon special: Ergotamin = Dopamin-Agonist)

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1.

[2013] Dopaminergic symptoms in migraine

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23695049/

 

Fulltext:

https://link.springer.com/article/10.1007/s10072-013-1415-8

 

SEROTONIN, DOPAMIN UND MIGRÄNE …

.

„Strong evidence indicates that serotonin* plays a major role in migraine probably acting on central pain control pathways and on cranial blood vessels.

 

Es gibt deutliche Hinweise, dass Serotonin* eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Migräne spielt und vermutlich auf zentrale ‚Schmerzkontrollwege‘ und auf kraniale Blutgefäße wirkt.

In 1977, Sicuteri proposed as the second putative protagonist in migraine dopamine* (DA); since then, intensive research has investigated DA and migraine.

[Ref. 2]  

1977 schlug Sicuteri als zweiten mutmaß-lichen Protagonisten im Zusammenhang mit Migräne Dopamin* (DA) vor; seitdem werden Dopamin und Migräne intensiv erforscht.

The pharmacological studies we reviewed overall confirm dopaminergic dysfunction in migraine.

Die pharmakologischen Studien, die wir insgesamt überprüft haben, bestätigen eine dopaminerge Dysfunktion bei Migräne.

As a pharmacological tool, apomorphine* has done much to unmask dopaminergic hypersensitivity in migraine.

 

Als pharmakologisches Hilfsmittel hat Apomorphin* viel dazu beigetragen, die dopaminerge Überempfindlichkeit bei Migräne zu ‚entlarven‘.

All the aforementioned studies demonstrate that presynaptic and postsynaptic DRs in migraine sufferers have a low activation threshold, in keeping with a chronic dopaminergic hypofunction.“ 

Alle oben genannten Studien zeigen, dass präsynaptische und postsynaptische Dopamin-Rezeptoren bei Migräne-patienten eine niedrige Aktivierungs-schwelle aufweisen, was einer chronischen dopaminergen Unterfunktion entspricht.

 

WICHTIG ZU WISSEN:

* Serotonin - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin

·       „…Das Serotonin des Bluts ist fast ausschließlich auf die Thrombozyten (Blutplätt-chen) verteilt. Dieses Serotonin wird von den enterochromaffinen Zellen des Magen-Darm-Trakts produziert und nach Abgabe in das Blut von den Thrombozyten aufgenommen. …

·       Neben anderen Neurotransmittern spielt Serotonin eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie der Migräne. Im Vorfeld einer Migräne und während einer Migräneattacke können charakteristische Schwankungen des Serotoninspiegels beobachtet werden. Ein niedriger Serotoninspiegel in den betreffenden Gehirn-arealen wird dabei mit einer Ausbreitung sogenannter trigeminovaskulärer Schmerzreize als Ursache der Migräne in Verbindung gebracht. …“

https://en.wikipedia.org/wiki/Serotonin

·       „…Serotonin secreted from the enterochromaffin cells eventually finds its way out of tissues into the blood. There, it is actively taken up by blood platelets, which store it. …

·       Several classes of drugs target the 5-HT system, including some antidepressants, antipsychotics, anxiolytics, antiemetics, and antimigraine drugs, as well as, the psychedelic drugs and empathogens. …“

Blutplättchen = Thrombozyten / Platelets - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Thrombozyt

https://en.wikipedia.org/wiki/Platelet

 

* Dopamin - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin

·       „…Dopamin ist ein Hormon, das in postganglionären sympathischen Nervenendigungen und im Nebennierenmark als Vorstufe von Noradrenalin gebildet wird.

·       Im Volksmund gilt es als Glückshormon. …

·       Dopamin wird auch als Arzneistoff verwendet, beispielsweise zur Behandlung des Herz-Kreislauf-Schocks. …

·       Dopamin ist aber auch ein Neurotransmitter in einigen Systemen des vegetativen Nervensystems und reguliert hier die Durchblutung innerer Organe. Es wird für eine Vielzahl von lebensnotwendigen Steuerungs- und Regelungsvorgängen benötigt. …“  

In der englischen Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine

 

* Apomorphin / Apomorphine - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Apomorphin

·       „…Es ist ein Dopamin-D2-Rezeptor-Agonist und wurde als starkes Emetikum (Brechmittel) bei Vergiftungen eingesetzt. Heute kommt Apomorphin vor allem in der Parkinson-Therapie zum Einsatz. …“

https://en.wikipedia.org/wiki/Apomorphine

·       „…is a type of aporphine having activity as a non-selective dopamine agonist which activates both D2-like and, to a much lesser extent, D1-like receptors. It also acts as an antagonist of 5-HT2 and α-adrenergic receptors with high affinity. … Currently, apomorphine is used in the treatment of Parkinson's disease. …

·       Apomorphine improves motor function by activating dopamine receptors in the nigrostriatal pathway, the limbic system, the hypothalamus, and the pituitary gland. …“

 

Zurück zum Fulltext: Pharmacological tests

.

„The pharmacological studies we reviewed overall confirm dopaminergic dysfunction in migraine.

Die pharmakologischen Studien, die wir überprüft haben, bestätigen insgesamt eine dopaminerge Dysfunktion bei Migräne.

Pharmacological challenges with DA agonists indicate that dopaminergic hypersensitivity is a specific trait in migraine patients.“

Pharmakologische Herausforderungen mit DA-Agonisten deuten darauf hin, dass eine dopaminerge Überempfindlichkeit ein spezifisches Merkmal bei Migränepatienten ist.

 

Zum Nachdenken …

Dopamine supersensitivity psychosis

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine_supersensitivity_psychosis

·       „…It may be the case that, in response to antipsychotics, neurons increase the production of D2 receptors (upregulation), thereby sensitizing the neuron to dopamine. …

·       The people that met the criteria were more likely than others to have worse symptoms when their psychosis returned (relapsed), have residual psychotic symptoms, had overall worse health outcomes at 6-month follow-ups, and were more likely to live in residential care. …“

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken - Risperdal & Co., Zolpidem/GABA

Diskussionsseite - Epileptoide Krankheiten, Migrälepsie

Zum Nachdenken - Hypopituitarismus (-> Migräne + Optalidon special)

 

Zurück zum Fulltext: Biochemistry

.

„Our review also identified several studies describing DA changes in blood, urine and cerebrospinal fluid (CSF) in migraine.

Unsere Übersichtsarbeit fand auch mehrere Studien, die Dopamin-Veränderungen in Blut, Urin und Liquor (CSF) bei Migräne beschreiben.

DA plasma levels measured during the menses are higher in women with migraine without aura than in controls. [Ref. 9]

 

Die während der Menstruation gemes-senen Dopamin-Plasmaspiegel sind bei Frauen mit Migräne ohne Aura höher als bei Kontrollpersonen.

The DA metabolite 3,4-dihydroxy-phenylacetic acid (DOPAC)* increases in CSF during the migraine attack and increased levels correlate with pain severity. [Ref. 10]

Der Dopamin-Metabolit 3,4-Dihydroxy-phenylessigsäure (DOPAC)* ist erhöht im Liquor während einer Migräneattacke, und erhöhte Spiegel korrelieren mit der Schmerzstärke.

Increased DA urinary levels have been described in female but not in male migraineurs during the headache-free period. [Ref. 11] 

Erhöhte Dopamin-Harnspiegel wurden bei weiblichen, aber nicht bei männlichen Migränepatienten während der kopfschmerzfreien Phase beschrieben.

DA levels in platelets are higher in migraine patients than in controls but only in migraine without aura. [Ref. 12]

 

Die Dopamin-Spiegel in den Blutplättchen sind bei Migränepatienten höher als bei Kontrollpersonen, [signifikant] aber nur bei Migräne ohne Aura.  

Biochemical change could reflect reduced activity of the enzyme DA beta-hydroxylase which catalyzes DA conversion into norepinephrine. …“

 

Die biochemische Veränderung könnte eine verminderte Aktivität des Enzyms DA-Beta-Hydroxylase widerspiegeln, das die Umwandlung von DA in Noradrenalin katalysiert. ...

 

WICHTIG ZU WISSEN:

* DOPAC - Infos bei Wikipedia:

DA metabolite 3,4-dihydroxyphenylacetic acid (DOPAC)

https://en.wikipedia.org/wiki/3,4-Dihydroxyphenylacetic_acid

·       „3,4-Dihydroxyphenylacetic acid (DOPAC) is a metabolite of the neurotransmitter dopamine. Dopamine can be metabolized into one of three substances.

·       One such substance is DOPAC. Another is 3-methoxytyramine (3-MT).

·       Both of these substances are degraded to form homovanillic acid (HVA).

·       Both degradations involve the enzymes monoamine oxidase (MAO) and catechol-O-methyl transferase (COMT), albeit in reverse order:

 

·       MAO catalyzes dopamine to DOPAC, and COMT catalyzes DOPAC to HVA;

·       whereas COMT catalyzes dopamine to 3-MT and MAO catalyzes 3-MT to HVA.

·       The third metabolic end-product of dopamine is norepinephrine (noradrenaline). …“

 

[HVA = Homovanilinsäure; alles etwas ausführlicher: S. u. ANHANG 1 + 2]   

Hier der Versuch, all dies ein bisschen zu ‚ordnen‘:

.

MAO

MAO catalyzes dopamine to DOPAC, and COMT catalyzes DOPAC to HVA

 

Monoamine oxidase (MAO) is a FAD-dependent copper-containing oxidoreductase [FAD-> Vitamin B2].

People with migraine are over-represented among those with inadequate natural monoamine oxidase, resulting in similar problems to individuals taking MAO inhibitors.

_______________________________

 

„There is some association between low activity forms of the MAOA gene and autism. …

 

Other disorders associated with MAO-A include Alzheimer's disease, aggression, panic disorder, bipolar disorder, major depressive disorder, and attention deficit hyperactivity disorder. …“

 

 

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„…While people lacking the gene for MAO-A display intellectual disabilities and behavioral abnormalities, people lacking the gene for MAO-B display no abnormalities except elevated phenethylamine levels in urine, … 

 

·       „…Phenethylamine, being similar to amphetamine in its action at their common biomolecular targets, releases norepinephrine and dopamine.

·       Phenethylamine also appears to induce acetylcholine release via a glutamate-mediated mechanism. …“

·       „…Acetylcholine is the primary neurotransmitter of the parasympathetic nervous system. …“

 

 

Similar to monoamine oxidase A (MAOA), MAO-B also degrades dopamine [though some new research contradicts this, suggesting that MAO-B does not directly degrade dopamine, but is responsible for GABA synthesis].”

MAO katalysiert Dopamin zu DOPAC und COMT katalysiert DOPAC zu HVA ...

Monoaminoxidase (MAO) ist eine FAD-abhängige kupferhaltige Oxidoreduktase [FAD -> Vitamin B2].

Bei Menschen mit Migräne ist die natürliche Monoaminoxidase verändert, ähnlich wie bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen.

 

_______________________________

 

Es gibt einen gewissen Zusammenhang zwischen Formen mit geringer Aktivität des MAOA-Gens und Autismus. …

Andere Störungen, die mit MAO-A in Verbindung gebracht werden, sind Morbus Alzheimer, Aggressionen, Panikstörung, bipolare Störung, schwere depressive Störungen und die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivi-tätsstörung.

 

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Während Menschen, denen das Gen für MAO-A fehlt, geistige Behinde-rungen und Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, zeigen Menschen, denen das Gen für MAO-B fehlt, keine Anomalien außer erhöhten Phenethylaminspiegeln im Urin, …

·       Phenethylamin, das Amphetamin in seiner Wirkung an ihren gemeinsamen biomolekularen Zielen ähnelt, setzt Noradrenalin und Dopamin frei.

·       Phenethylamin scheint auch die Freisetzung von Acetylcholin über einen Glutamat-vermittelten Mechanismus zu induzieren. …

·       Acetylcholin ist der primäre Neurotransmitter des parasympathischen Nervensystems. …

 

Ähnlich wie Monoaminoxidase A (MAOA) baut MAO-B auch Dopamin ab [obwohl einige neue Forschungsergebnisse dem widersprechen und darauf hindeuten, dass MAO-B Dopamin nicht direkt abbaut, sondern für die GABA-Synthese verantwortlich ist].

COMT

+

SAM

whereas COMT catalyzes dopamine to 3-MT

Many migraine attack triggers are high in tyramine.

… and MAO catalyzes 3-MT to HVA.

People with migraine are over-represented among those with inadequate natural monoamine oxidase, resulting in similar problems to individuals taking MAO inhibitors.

_____________________________

 

COMT is involved in the inactivation of the catecholamine neurotransmitters (dopamine, epinephrine, and norepinephrine).

The enzyme introduces a methyl group to the catecholamine, which is donated by S-adenosyl methionine (SAM). …

während COMT Dopamin zu 3-MT katalysiert ...

Viele Migräne-Attacken werden durch ein Zuviel an Tyramin ausgelöst.

…und MAO katalysiert 3-MT zu HVA.

Bei Menschen mit Migräne ist die natürliche Monoaminoxidase verändert, ähnlich wie bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen.

 

______________________________

 

COMT ist an der Inaktivierung der Katecholamin-Neurotransmitter (Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin) beteiligt.

Das Enzym führt eine Methylgruppe in das Katecholamin ein, das von S-Adenosyl-methionin (SAM) gespendet wird. ...

DBH

+

Vit. C

 

DBH [Dopamine beta hydroxylase] katalysiert die Oxidation von Dopamin zu Noradrenalin.

DBH is a copper-containing oxygenase, and its activity requires ascorbate as a cofactor.

Smokers, in particular, often have a vitamin C deficiency. Many 'those diagnosed as schizophrenic' are smokers.

„Differences in HVA have also been correlated to tobacco usage, with smokers showing significantly lower amounts of plasma HVA.“

DBH [Dopamin-Beta-Hydroxylase] katalysiert die Oxidation von Dopamin zu Noradrenalin.

DBH enthält Kupfer, benötigt Ascor-binsäure (Vitamin C) als Cofaktor.

 

Vor allem Raucher haben oft einen Vitamin-C-Mangel. Viele ‚als schizophren Diagnostizierte‘ sind Raucher.

Unterschiede in der HVA wurden auch mit Tabakkonsum in Zusammenhang gebracht, wobei Raucher signifikant geringere Mengen an Plasma-HVA aufwiesen.

 

Quellen für obige Aussagen:

Aus den jeweiligen PubMed-Texten und aus Wikipedia.  

 

[[ … und hilfreich wäre es zudem, diese Dopamin-Abbauwege auch im Zusammenhang mit der ‚Dopamin-Hypothese der Schizophrenie‘ (und der Frage ‚Was ist Schizophrenie?‘) zu sehen, und diese Theorie und insbesondere auch den Einsatz von Neuroleptika kritisch zu hinterfragen. ]]

 

MAO - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Monoaminoxidasen

·       „Die Monoaminoxidasen (MAO) sind mitochondriale Enzyme, die Monoamine durch Desaminierung mit Hilfe von H2O und O2 zu den entsprechenden Aldehyden, Ammoniak und Wasserstoffperoxid abbauen. Diese Reaktionen sind Teil der Biotransformation in Eukaryoten und dienen dem Abbau giftiger Substanzen. …

·       MAO-A und MAO-B finden sich im Gehirn in den Astrozyten und Neuronen, aber auch außerhalb des Gehirns. Beide MAO-Enzyme sind vorwiegend in der Außen-membran der Mitochondrien lokalisiert. …

.

…Die Desaminierung durch MAO-A und MAO-B weist sowohl Gemeinsamkeiten als auch Spezialisierungen auf. Im Einzelnen:

·       Serotonin, Melatonin, Noradrenalin und Adrenalin werden vorwiegend durch die MAO-A abgebaut.

·       Phenethylamin und Benzylamin werden vorwiegend durch die MAO-B abgebaut.

·       Beide MAO-Typen bauen Dopamin, Tyramin und Tryptamin gleichermaßen ab. …

·       Die Lokalisierung der MAO-Gene beim Menschen auf dem X-Chromosom macht es schwierig, einerseits gleichermaßen gültige Aussagen für Männer und Frauen zu treffen, andererseits Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen zu übertragen. … “

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Monoamine_oxidase_A

https://en.wikipedia.org/wiki/Monoamine_oxidase_B

·       „…MAOs are important in the breakdown of monoamines ingested in food, and also serve to inactivate monoamine neurotransmitters. …“

Function; Substrate specifities

·       „…Both forms [MAO-A and MAO-B] metabolize dopamine, tyramine*, and tryptamine; however, some evidence suggests MAO-B may not be responsible for a significant amount of dopamine degradation. …;

.

Clinical significance:

·       „… Mice unable to produce either MAO-A or MAO-B display autistic-like traits. These knockout mice display an increased response to stress. …“ /

·       … Mäuse, die weder MAO-A noch MAO-B produzieren können, zeigen autistische Merkmale. Diese Knockout-Mäuse zeigen eine erhöhte Reaktion auf Stress. …

 

-> * Tyramin = biogenes Amin von Tyrosin

https://de.wikipedia.org/wiki/Tyramin

https://en.wikipedia.org/wiki/Tyramine

·       „…Tyramine is physiologically metabolized by monoamine oxidases (primarily MAO-A), FMO3, PNMT, DBH, and CYP2D6. …

·       Tyramine is considered a ‚false neurotransmitter‘, as it enters noradrenergic nerve terminals and displaces large amounts of norepinephrine, which enters the blood stream and causes vasoconstriction. …

·       Legal status, United States: Tyramine is a Schedule I controlled substance, categorized as a hallucinogen, …“

 

COMT

https://de.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-Methyltransferase

·       „…COMT ist in allen Lebewesen zu finden und wird insbesondere im Gehirn, in der Leber und Plazenta, sowie in Lymphozyten und Erythrozyten exprimiert.

·       Beim Menschen gibt es zwei Isoformen der COMT: MB-COMT ist membrangebunden und S-COMT (der die ersten 50 Aminosäuren fehlen) frei beweglich. …“

https://en.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-methyltransferase

·       „…Catechol-O-methyltransferase is involved in the inactivation of the catecholamine neurotransmitters (dopamine, epinephrine, and norepinephrine).

·       The enzyme introduces a methyl group to the catecholamine, which is donated by S-adenosyl methionine (SAM). …

·       Levodopa, a precursor of catecholamines, is an important substrate of COMT. …

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·       (In the PFC [Prefrontal cortex], dopamine is also removed by presynaptic norepinephrine transporters (NET) and degraded by monoamine oxidase.) …“ /

·       (Im PFC [Präfrontaler Kortex] wird Dopamin auch durch präsynaptische Noradre-nalintransporter (NET) entfernt und durch Monoaminoxidase abgebaut.) …

 

DBH

https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin-%CE%B2-Hydroxylase

·       „…das Enzym, das die Oxidation von Dopamin zu Noradrenalin katalysiert. Das ist der letzte Schritt in der Biosynthese des Hormons und Neurotransmitters Noradrenalin. DBH wurde nur in Säugetieren gefunden, wo sie vor allem in den Nebennieren und im Nervensystem lokalisiert ist.

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine_beta-hydroxylase

·       „…DBH is a 290 kDa copper-containing oxygenase consisting of four identical subunits, and its activity requires ascorbate as a cofactor. …

·       DBH has been implicated as correlating factor in conditions associated with decision making and addictive drugs, e.g., alcoholism and smoking, attention deficit hyperactivity disorder, schizophrenia, and Alzheimer's disease. …“

 

* Homovanillinic acid / Homovanillinsäure

https://en.wikipedia.org/wiki/Homovanillic_acid

https://de.wikipedia.org/wiki/Homovanillins%C3%A4ure

·       „Homovanillinsäure (HVS, engl.: HVA = homovanillic acid) ist das Abbauprodukt von Dopamin. Dieses wird über mehrere Zwischenstufen in 3-Methoxytyramin und zuletzt in Homovanillinsäure umgewandelt. An der Umwandlung sind drei Enzyme beteiligt: die Monoaminooxidase (MAO), die Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und die Aldehyddehydrogenase. …“

-> Aldehyddehydrogenase

https://de.wikipedia.org/wiki/Aldehyd-Dehydrogenasen

·       „…Die einzelnen ALDH kommen hauptsächlich in der Leber vor und sind entweder cytosolisch oder mitochondrial lokalisiert. …“

·       Liste der ALDH im Menschen

-> https://en.wikipedia.org/wiki/Aldehyde_dehydrogenase

·       „…Magnesium may be used to help the enzyme function, although the degree to which magnesium assists the enzyme varies between different classes of aldehydes. …“

·       [Alzheimer’s, Substantia nigra, Parkinson’s ]

 

Zum Nachdenken … [aus en.Wikipedia: Dopamine]

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…In clinical research on schizophrenia, measurements of homovanillic acid in plasma have been used to estimate levels of dopamine activity in the brain.

A difficulty in this approach however, is separating the high level of plasma homovanillic acid contributed by the metabolism of norepinephrine. …“

…In der klinischen Forschung zur Schizophrenie wurden Messungen von Homovanillinsäure im Plasma verwendet, um die Dopaminaktivität im Gehirn abzuschätzen.

Eine Schwierigkeit bei diesem Ansatz besteht jedoch darin, den hohen Gehalt an Homovanillinsäure im Plasma zu trennen, der durch den Metabolismus von Noradrenalin beigesteuert wird. …

 

Phenethylamin

https://de.wikipedia.org/wiki/Phenethylamin

https://en.wikipedia.org/wiki/Phenethylamine

https://de.wikipedia.org/wiki/Acetylcholin

https://en.wikipedia.org/wiki/Acetylcholine

 

Hierzu noch einmal:

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Serotonin, melatonin, norepinephrine and adrenaline are mainly broken down by the MAO-A.

Phenethylamine and benzylamine are mainly degraded by MAO-B.

Both types of MAOs break down dopamine, tyramine, and tryptamine equally.

„Serotonin, Melatonin, Noradrenalin und Adrenalin werden vorwiegend durch die MAO-A abgebaut.

Phenethylamin und Benzylamin werden vorwiegend durch die MAO-B abgebaut.

Beide MAO-Typen bauen Dopamin, Tyramin und Tryptamin gleichermaßen ab.“

[S.o.]

“Similar to monoamine oxidase A (MAO-A), MAO-B also degrades dopamine [though some new research contradicts this, suggesting that MAO-B does not directly degrade dopamine, but is responsible for GABA synthesis].”

Ähnlich wie Monoaminoxidase A (MAO-A) baut MAO-B auch Dopamin ab [obwohl einige neue Forschungsergebnisse dem widersprechen und darauf hindeuten, dass MAO-B Dopamin nicht direkt abbaut, sondern für die GABA-Synthese verantwortlich ist].

 

 

„…While people lacking the gene for MAO-A display intellectual disabilities and behavioral abnormalities, people lacking the gene for MAO-B display no abnormalities except elevated phenethylamine levels in urine, …“ 

Während Menschen, denen das Gen für MAO-A fehlt, geistige Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, zeigen Menschen, denen das Gen für MAO-B fehlt, keine Anomalien außer erhöhten Phenethylaminspiegeln im Urin, …

„…Phenethylamine, being similar to amphetamine in its action at their common biomolecular targets,

·       releases norepinephrine and dopamine.

Phenethylamin, das in seiner Wirkung an ihren gemeinsamen biomolekularen Zielen Amphetamin ähnelt,

·       setzt Noradrenalin und Dopamin frei. 

Phenethylamine also appears to induce acetylcholine release via a glutamate-mediated mechanism. …“

·       „…Acetylcholine is the primary neurotransmitter of the parasympathetic nervous system. …“

Phenethylamin scheint auch die Freisetzung von Acetylcholin über einen Glutamat-vermittelten Mechanismus zu induzieren. …

·       Acetylcholin ist der primäre Neurotransmitter des parasympathischen Nervensystems. …

 

Zum Nachdenken …

GABA, GLUTAMINSÄURE, GLUTAMAT … - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/%CE%93-Aminobutters%C3%A4ure [GABA]

·       „…GABA entsteht in eukaryoten Zellen durch Decarboxylierung von Glutaminsäure mittels der Glutamat-Decarboxylase (GAD). Damit kann in einem Schritt aus einem exzitatorischen Neurotransmitter ein inhibitorischer werden. …

·       [Im Zusammenhang mit Vigabatrin:] Mit Hilfe des Transaminasehemmers Vigabatrin kann dieser Abbauweg im Gehirn gehemmt werden. In der Folge entsteht ein erhöhter GABA-Spiegel mit vor epileptischen Anfällen schützender Wirkung. …“

·       -> https://de.wikipedia.org/wiki/Vigabatrin

·       Zur Erinnerung: Coenzyme bei Decarboxylierung sind v.a. Thiamindiphosphat (Vitamin B1; bei Alphaketosäuren) und Pyridoxalphosphat (PALP; Vitamin B6; bei Aminosäuren).

https://de.wikipedia.org/wiki/Glutamins%C3%A4ure [Glutaminsäure]

·       „…In Biologie und Medizin wird die Glutaminsäure meist Glutamat genannt, da die Verbindung im Körper dissoziiert vorliegt. Glutaminsäure ist ein wichtiger Baustein von Proteinen; daneben ist Glutamat einer der wichtigsten erregenden Neurotransmitter im zentralen Nervensystem (ZNS) auch des menschlichen Organismus. Als Lebensmittel-zusatzstoff werden L-Glutaminsäure (E 620) sowie einige ihrer Salze (siehe Glutamate) als Geschmacksverstärker eingesetzt, …

·       L-Glutaminsäure bindet das beim Protein- und Aminosäureabbau freiwerdende Zellgift Ammoniak unter Bildung von Glutamin durch folgende Reaktion: α-Keto-glutarat → Glutaminsäure → Glutamin …

·       L-Glutamat ist der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im zentralen Nervensystem der Wirbeltiere. …

·       Im Zentralnervensystem kann L-Glutaminsäure durch das Enzym L-Glutamin-säuredecarboxylase zu γ-Aminobuttersäure (GABA) decarboxyliert werden, die als Neurotransmitter an inhibitorischen Synapsen wirkt. …“

https://de.wikipedia.org/wiki/Glutamate

·       „…Es wurden Hinweise gefunden, dass Störungen des endogenen Glutamat-Stoffwechsels mit chronischen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Chorea Huntington und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) in Zusammenhang stehen, allerdings scheint mit der Nahrung aufgenommenes Glutamat (exogenes Glutamat) hierbei keine Rolle zu spielen. …

·       In einer Untersuchung aus dem Jahr 2010 wurde gezeigt, dass ein erhöhter Spiegel von Glutamat im Blutserum in Zusammenhang mit aggressiven Prostata-Tumoren steht. …“

 

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken - Aminosäuresequenzen …

Daraus:

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Glu

Glutaminsäure

Glutaminsäure ist Vorstufe der Biosynthesen von GABA, Ornithin, Prolin und Hydroxyprolin und Baustein der Folsäure.

Sie entsteht biosynthetisch durch Transaminierung aus Alphaketoglutarsäure; die Synthese erfolgt v. a. in Leber, Niere, Gehirn und Lunge.

 

- S. u.: Folsäure, Glutamin und Glutaminsäure –

 

 

Und siehe auch:

Glossar - Nervensystem, Plexus (Sympathikus, Parasympathikus, Darmwandnervensystem) 

Zum Nachdenken - Eiweißabbau und Eiweißfäulnis

Blogbuchgedanken - Dopamin-‚Update‘, Insulinschocktherapie (Raucher), Zolpidem/GABA

Blogbuchgedanken - Konstipation (Verstopfung, P-Kresol und Autismus – und Tyramin, Dopamin, Migräne)

Fragen, Fragen, Fragen

- Galaktose/Fruktose/Glutathion/GABA, Katalase (-> Wasserstoffperoxid)

Glossar - Biotransformation, Dentin (Reelin und GABA), GABA etc.  

 

Zurück zum Fulltext:

Biochemistry

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„Receptor binding studies show that peripheral blood lymphocytes from migraineurs contain higher DRD3, DRD4 and DRD5 densities than control lymphocytes, …

Rezeptorbindungsstudien zeigen, dass periphere Blutlymphozyten von Migräne-patienten höhere DRD3-, DRD4- und DRD5-Rezeptor-Dichten aufweisen im Vergleich zu Lymphozyten von Kontrollpersonen, …

This finding indicates central or peripheral DR hypersensitivity or both due to dopaminergic system hypofunction.“

[Ref. 14, 15]

Dieser Befund deutet auf eine zentrale oder periphere DR-Überempfindlichkeit, oder auf beides, aufgrund einer Unterfunktion des dopaminergen Systems hin.

 

* DRD3, DRD4, DRD5

https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin-Rezeptoren

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine_receptor

 

Dopaminergic symptoms in migraine: a unifying hypothesis

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„In conclusion, as research in animal models now confirms, dopaminergic symptoms in migraine are probably the clinical expression of ictal* DA release in subjects who have a dopaminergic dysfunction associated with and synergistic* to serotoninergic impairment.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, wie die Forschung in Tiermodellen jetzt bestätigt, dopaminerge Symptome bei Migräne wahrscheinlich der klinische Ausdruck der iktalen* Dopamin-Freisetzung bei Probanden sind, die eine dopaminerge Dysfunktion haben, die mit einer serotoninergen Beeinträchtigung verbunden und synergistisch* ist.

 

* Iktal

https://de.wikipedia.org/wiki/Iktal

·       „Der Begriff iktal, andere Bezeichnung: iktual (abgeleitet von lateinisch ictus ‚Schlag‘) ist ein medizinischer Begriff, der im wörtlichen Sinne ‚im Anfall‘ / ‚während des Anfalls‘ bedeutet. Die abzuleitenden Begriffe interiktal bedeuten ‚zwischen zwei oder mehreren Anfällen‘ und postiktal ‚nach einem oder mehreren Anfällen‘. Diese Begriffe werden besonders in Bezug auf die Epilepsie verwendet.“

Ictal headache

https://en.wikipedia.org/wiki/Ictal_headache

 

* Synergismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Synergie

·       „…Gegenspieler können unter bestimmten Umständen auch zusammenwirken, da sie ganz unterschiedlichen Steuerungsmechanismen unterliegen. Dieses Phänomen wird in der Physiologie auch als Synergismus bezeichnet.“

Siehe dazu auch:

Aktuelles - Imbalances (Dopamin-Serotonin-Antagonismus)

Und noch einmal zurück zum Fulltext:

 

…showing that DRD2 and 5-HT1B/1D receptors are colocalized in the trigeminocervical complex*, suggesting that DA and serotonin act simultaneously and synergistically at that level to reduce neuronal firing and to reverse trigeminal sensitization.“ [Ref. 30]

 

... es wurde gezeigt, dass DRD2- und 5-HT1B/1D-Rezeptoren im trigeminozervi-kalen Komplex* kolokalisiert sind, was darauf hindeutet, dass Dopamin und Serotonin auf dieser Ebene gleichzeitig und synergistisch wirken, um das ‚neuronale Feuern‘ zu reduzieren und die trigeminale Sensibilisierung umzukehren.

[synergistisch = zusammenwirkend]

 

* Siehe dazu bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nervus_trigeminus

https://en.wikipedia.org/wiki/Trigeminal_nerve

https://en.wikipedia.org/wiki/Trigeminovascular_system

 

Und siehe auch:

[Blogbuchgedanken – Dopamin-‚Update‘ etc.]

Diskussionsseite – Migrälepsie

Dopamin & Co. – Dopaminsysteme

Hirnnerven

Glossar - Schmerzleitung (-> Serotonin)

Zum Nachdenken - Hypopituitarismus (-> Optalidon special: Dihydroergotamin)

Und:

Aktuelles - Imbalances (2. Serotonin, Dopamin)

Tagebuchnotizen-04-2020, Eintrag 16.04.2020 (Serotonin, Migräne, Schmerzen etc.)

____________________

2.

[2012] Pain, Affective Symptoms and Cognitive Deficits in Patients with Cerebral Dopamine Dysfunction

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22386471/ [Free PMC article]

Fulltext:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3816524/

.

“…emerging research implicates central dopamine (DA) signaling as another important modulator of pain perception.  

[-> Ref. 10, 45, 86]

…Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die zentrale Dopamin-Signalgebung ein weiterer wichtiger Modulator der Schmerzwahrnehmung ist.

This view is consistent with observations of analgesic properties of drugs, including levodopa [-> Ref. 51],

morphine [-> Ref. 120],

nicotine [-> Ref. 17],

alcohol [-> Ref. 121] and

amphetamines [-> Ref. 25],

which enhance DA neurotransmission.

 

[S.o.: Phenetylamine -> Amphetamine]

Diese Ansicht stimmt mit Beobachtungen der analgetischen Eigenschaften von Medikamenten überein, darunter Levodopa,

Morphin,

Nikotin,

Alkohol und

Amphetamine, die die DA-Neurotrans-mission verbessern.

[S.o.: Phenetylamin - Amphetamin] 

 

 

4.3 Pain in Parkinson’s disease

Chronic pain is one of the most common non-motor symptoms of Parkinson’s disease (PD). …

4.3 Schmerzen bei Parkinson

Chronische Schmerzen sind eines der häufigsten nicht-motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit (PD). ...

4.4 Pain and schizophrenia

Anecdotal reports and clinical observations suggest that schizophrenics are less sensitive to pain than healthy control subjects. …“  

4.4 Schmerz und Schizophrenie

Anekdotische Berichte und klinische Beobachtungen deuten darauf hin, dass Schizophrene weniger schmerzempfindlich sind als gesunde Kontrollpersonen. ...

 

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken - Risperdal & Co. (-> Rauchen/Nikotin), Zolpidem/GABA

 

Und zum Nachdenken:

Wirksamkeit von Antipsychotika bei akuten und chronischen Schmerzen …

.

Additionally, there have been inconsistent reports about the usefulness of antipsychotic drugs on various forms of acute and chronic pain, including chronic headache, fibromyalgia, and painful diabetic neuropathy.  

[Ref. 50, 129, 146]

Darüber hinaus gibt es widersprüchliche Berichte zur Wirksamkeit von Antipsy-chotika bei verschiedenen Formen akuter und chronischer Schmerzen, einschließlich chronischer Kopfschmerzen, Fibromyalgie und schmerzhafter diabetischer Neuropathie.

Typical antipsychotics antagonize D2-like DA receptors, and would therefore be expected to worsen, rather than relieve pain. …“

Typische Antipsychotika antagonistisieren D2-ähnliche DA-Rezeptoren und man würde daher eher eine Verschlechterung als eine Linderung der Schmerzen erwarten. ...

 

Ref. 146:

[2010] Antipsychotics for acute and chronic pain in adults

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20226624/ [Free article]

„Conclusion: Because of limitations in the available evidence, further research is needed to understand whether antipsychotics are effective for acute or chronic pain or specific pain conditions.“

 Update:

[2013] Antipsychotics for acute and chronic pain in adults

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23990266/

 

____________________

3.

[2006] Epilepsy and migraine: The dopamine hypotheses

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16298497/

.

Migraine and epilepsy are both chronic recurrent disorders with paroxysmal attacks. They also share some similar risk factors, symptoms, and preventive medications.

 

Migräne und Epilepsie sind beide chronisch rezidivierende Erkrankungen mit paroxysmalen Anfällen. Sie haben auch einige ähnliche Risikofaktoren, Symptome und gemeinsame vorbeugende Medika-mente.

Dopamine has long been postulated to be involved in the pathophysiology of migraine and epileptogenesis, by many supporting evidences. However, the role of dopamine is still controversial till now. …

Es wird seit langem postuliert, dass Dopamin an der Pathophysiologie der Migräne- und Epileptogenese beteiligt ist, … Die Rolle von Dopamin ist jedoch bis heute umstritten. ...

Dopamine hypothesis‘ is not a new term, but it is proposed to explain the pathophysiology and the associated phenomena of these disorders.

Dopamin-Hypothese’ ist kein neuer Begriff, aber er wird vorgeschlagen, um die Patho-physiologie und die damit verbundenen Phänomene dieser Störungen zu erklären.

…the periodic attacks of headaches and seizures maybe both due to a fall in dopamine activity.

…die periodischen Anfälle von Kopfschmerzen und Krampfanfällen können beide auf einen Rückgang der Dopaminaktivität zurückzuführen sein.

Dopamine therefore plays a key role in the linkage of neuroendocrine, autonomic system and neuronal activity.

 

Dopamin spielt daher eine Schlüsselrolle bei der Verknüpfung des neuroendokrinen und autonomen Nervensystems und der neuronalen Aktivität.

Dopamine agonist* is also implied in prophylaxis and neuroprotection in both disorders.“

Ein Dopamin-Agonist* ist auch in der Prophylaxe und Neuroprotektion bei beiden Erkrankungen enthalten.

 

* Siehe dazu auch:

Zum Nachdenken - Hypopituitarismus (-> Migräne + Optalidon special)

 

Fulltext: Introduction, Section snippets

https://doi.org/10.1016/j.mehy.2005.09.045

 

Ref. 1:

[2005] Feeling and seeing headaches

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16362186/ [Free PMC article]

„…It is concluded that we need more adventurous ideas to deepen our understanding of these and other headaches.“

­­____________________

4.

[2023] Migraine: Advances in the Pathogenesis and Treatment

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37755358/ [Free PMC article]

„…In summary, the article aims to enhance the understanding of migraine pathogenesis and present novel therapeutic possibilities that could revolutionize patient care. …“

 

Fulltext:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10535528/

.

“…These observations have given rise to the idea that the brain of a person with migraine reacts more intensely, rather than simply being hyperexcitable. [Ref. 121]

Diese Beobachtungen haben zu der Idee geführt, dass das Gehirn einer Person mit Migräne intensiver reagiert und nicht einfach nur übererregbar ist.

Photophobia, a common non-head pain symptom in migraine, can result in light being perceived as overly bright or painful. Individuals suffering from migraine, even when not experiencing an attack, have been shown to tolerate less luminance than healthy individuals. [Ref. 127]  

 

Photophobie, ein häufiges Symptom bei ohne-Kopfschmerz-Migräne, kann dazu führen, dass Licht als übermäßig hell oder schmerzhaft empfunden wird. Es hat sich gezeigt, dass Personen, die an Migräne leiden, selbst dann, wenn sie gerade keinen Anfall haben, weniger Helligkeit tolerieren können als gesunde Personen.

In conclusion, being a migraineur suggests the presence of nuanced differences in brain structure and function, even outside of active migraine attacks. Notably, most areas showing such differences belong to the non-specific pain processing areas or the trigeminal system. …

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei einem Migränepatienten das Vorhanden-sein nuancierter Unterschiede in der Gehirnstruktur und -funktion naheliegend ist, auch außerhalb aktiver Migräne-attacken. Bemerkenswert ist, dass die meisten Bereiche, die solche Unterschiede aufweisen, zu den unspezifischen schmerzverarbeitenden Bereichen oder dem Trigeminussystem gehören. …

…a successfully conducted randomized controlled trial of riboflavin (vitamin B2) as a preventive treatment for migraine supports the hypothesis that metabolic dysfunction could increase susceptibility in some patients. … [Ref. 134]

…Eine erfolgreich durchgeführte randomisierte kontrollierte Studie mit Riboflavin (Vitamin B2) zur vorbeugenden Behandlung von Migräne unterstützt die Hypothese, dass eine metabolische Dysfunktion die Anfälligkeit bei einigen Patienten erhöhen könnte. …

As we discover more about migraine, it is crucial that we provide empathy, support, and personalized care to those living with this neurological challenge. …

Je mehr wir über Migräne erfahren, umso wichtiger ist es, dass wir Menschen, die mit dieser neurologischen Herausforderung leben, Empathie, Unterstützung und persönliche Betreuung bieten. ...

 

[Bitte auch lesen im Fulltext:

Table 1:

Molecules with altered CSF (cerebrospinal fluid) concentrations in patients with migraine

6.4. Medical Treatment of Migraine

6.4.1. Overview of Conventional Medical Treatments for Migraine]  

 

Ref. 121:

[2017] Pathophysiology of Migraine: A Disorder of Sensory Processing

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28179394/ [Free PMC article]

“…The pathophysiology of migraine has emerged from a historical consideration of the ‚humors‘ through mid-20th century distraction of the now defunct Vascular Theory to a clear place as a neurological disorder. …“

 

Ref. 134:

[1998] Effectiveness of high-dose riboflavin in migraine prophylaxis. A randomized controlled trial

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9484373/

“…Because of its high efficacy, excellent tolerability, and low cost, riboflavin is an interesting option for migraine prophylaxis and a candidate for a comparative trial with an established prophylactic drug.“

-> Siehe dazu oben: MAO

-> Und bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Riboflavin

 

Zum Nachdenken:

„…daher geht ein Proteinmangel mit einem Vitamin B2-Mangel einher. …“

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Riboflavin

Migraine prevention:

·       In its 2012 guidelines, the American Academy of Neurology stated that high-dose riboflavin (400 mg) is ‚probably effective and should be considered for migraine prevention‘, a recommendation also provided by the UK National Migraine Centre.

·       A 2017 review reported that daily riboflavin taken at 400 mg per day for at least three months may reduce the frequency of migraine headaches in adults.

·       Research on high-dose riboflavin for migraine prevention or treatment in children and adolescents is inconclusive, and so supplements are not recommended.“

·       [Signs and symptoms; Risk factors; Causes; Diagnosis and assessment]

 

Siehe dazu auch:

Essen & Co. - ‚Wasser-Vitamine‘ (Vitamin B2)

Glossar - ATP  

 

 

 

 

ANHANG 1

.

Etwas ausführlicher:

https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine

Degradation:

Dopamine → DOPAL* → DOPAC → HVA* – catalyzed by MAO, ALDH, and COMT respectively

Dopamine → 3-Methoxytyramine → HVA – catalyzed by COMT and MAO+ALDH respectively

[Dopamine → Norepinephrine – catalyzed by DBH (Dopamine beta-hydroxylase); s.u.]

 

MAO: Dopamin -> DOPAC … -> DOPAC ist erhöht während einer Migräne-Attacke

https://de.wikipedia.org/wiki/Monoaminoxidasen

https://en.wikipedia.org/wiki/Monoamine_oxidase

·       „…MAOs are important in the breakdown of monoamines ingested in food, and also serve to inactivate monoamine neurotransmitters. …“

[Function; Substrate specifities: 

·       „…Both forms [MAO-A and MAO-B] metabolize dopamine, tyramine, and tryptamine; however, some evidence suggests MAO-B may not be responsible for a significant amount of dopamine degradation. …;

Clinical significance:

·       „… Mice unable to produce either MAO-A or MAO-B display autistic-like traits. These knockout mice display an increased response to stress. …“]

·       Bei Menschen mit Migräne ist die natürliche Monoamin-Oxidase verändert, ähnlich wie bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen.

·       Viele Migräne-Attacken werden durch ein Zuviel an Tyramin ausgelöst.

 

ALDH

https://de.wikipedia.org/wiki/Aldehyd-Dehydrogenasen

https://en.wikipedia.org/wiki/Aldehyde_dehydrogenase

[Pathology (aldehyde dehydrogenase deficiency): …Alzheimers‘ disease, Parkinson’s disease]

 

COMT

https://de.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-Methyltransferase

https://en.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-methyltransferase

·       „…Catechol-O-methyltransferase is involved in the inactivation of the catecholamine neurotransmitters (dopamine, epinephrine, and norepinephrine).

·       The enzyme introduces a methyl group to the catecholamine, which is donated by S-adenosyl methionine (SAM). …

·       Levodopa, a precursor of catecholamines, is an important substrate of COMT. …

·       (In the PFC [Prefrontal cortex], dopamine is also removed by presynaptic norepinephrine transporters (NET) and degraded by monoamine oxidase.) …“

 

* DOPAL [→ DOPAC → HVA – catalyzed by MAO, ALDH, and COMT respectively; s.o.]

https://en.wikipedia.org/wiki/3,4-Dihydroxyphenylacetaldehyde

·       „…is an important metabolite of the major brain neurotransmitter dopamine.

·       All of the enzymatic metabolism of dopamine in neurons passes through DOPAL.

·       According to the ‚catecholaldehyde hypothesis‘, DOPAL plays a role in the pathogenesis of Parkinson's disease. … This suggests the cytotoxity of DOPAL and its role in the progression of Parkinson's disease, …“

 

* HVA = Homovanillinsäure

https://de.wikipedia.org/wiki/Homovanillins%C3%A4ure

·       „…ist das Abbauprodukt von Dopamin. Dieses wird über mehrere Zwischenstufen in 3-Methoxytyramin und zuletzt in Homovanillinsäure umgewandelt.

·       An der Umwandlung sind drei Enzyme beteiligt: die Monoaminooxidase (MAO), die Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und die Aldehyddehydrogenase [ALDH]. …

·       Homovanillinsäure kann als Tumormarker beim Neuroblastom, als auch beim malignen Phäochromozytom dienen. …“

https://en.wikipedia.org/wiki/Homovanillic_acid

·       „…a major catecholamine metabolite that is produced by a consecutive action of monoamine oxidase and catechol-O-methyltransferase on dopamine.

·       Homovanillic acid is used as a reagent to detect oxidative enzymes, and is associated with dopamine levels in the brain. …

 

·       Differences in HVA have also been correlated to tobacco usage, with smokers showing significantly lower amounts of plasma HVA.“  

 

ANHANG 2

.

Der Vollständigkeit halber …

MAO

„Monoaminoxidase = FAD-abhängige kupferhaltige Oxidoreduktase (2 Isoenzyme: MAO-A, MAO-B), die einige biogene Amine desaminiert (z. B. Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Tyramin) und damit inaktiviert.“

·       FAD = Flavinadenindinukleotid -> entsteht bei der Verknüpfung der AMP-Gruppe von ATP mit FMN. Vergleiche Atmungskette (-> Mitochondrien)

·       AMP = Adenosinmonophosphat. Vergleiche cAMP = second messenger bei der Signaltransduktion v.a. hydrophiler Hormone (ACTH, ADH, Adrenalin, Calcitonin, FSH, Glucagon, HCG, Lipoprotein, LH, MSH, Noradrenalin, Parathormon, TSH); Biosynthese: mit Adenylatcyclase aus ATP; Abbau durch spezifische Phospho-diesterasen* zu AMP

·       ATP = Adenosintriphosphat = wichtigster Energielieferant der Zelle; Synthese an der inneren Membran der Mitochondrien (durch oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette oder Substratstufenphosphorylierung z. B. in der Glykolyse

·       FMN = Flavinmononukleotid -> entsteht aus Riboflavin und ATP

·       Riboflavin = Vitamin B2

 

* Phosphodiesterasen - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Phosphodiesterasen

https://en.wikipedia.org/wiki/Phosphodiesterase

 

·       DBH [catalyzes Dopamine -> Noradrenaline] is a copper-containing oxygenase …, and its activity requires ascorbate [Vitamin C] as a cofactor.

·       DBH [katalysiert Dopamin zu Noradrenalin] ist eine kupferhaltige Oxygenase, und benötigt Vitamin C als Cofaktor.

 

Siehe dazu auch:

Essen & Co. - ‚Wasser-Vitamine‘ (Vitamin B2, Vitamin C)

Spurenelemente - Kupfer (-> gehört zu den essentiellen Spurenelementen; ist wichtig für die Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten))

Glossar - ATP, Zellorganellen (-> Mitochondrien, Vesikel)  

Zum Nachdenken - Vitamin C

 

COMT

·       „Caetchol-O-Methyltransferase = Enzym, das in den sympathischen Nervenenden der Zielorgane die Neurotransmitter Noradrenalin, Adrenalin und Levodopa methyliert (Hauptabbauweg mit der anschließenden oxidativen Desaminierung durch die Monoaminoxodase [MAO].“

 

Quelle: Pschyrembel 2007

 

 

Siehe dazu auch (teilweise oben bereits angegeben): 

Zum Nachdenken …

Ausserdem

Aktuelles – Bitte nicht vergessen: Neue ‚Konzepte‘ wären hilfreich

Aktuelles – Schizophrenia Awareness

Blogbuchgedanken – CVI, Schizophrenie, ‚Spaltungsirresein‘, Zolpidem/GABA

Diskussionsseite – Epileptoide Krankheiten, Migrälepsie

Noch ein Nachtrag

Zum Nachdenken – Hypopituitarismus (-> Optalidon special)

 

19.01.2024

 

 

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